2003-05-12 - 23:44 - Weblogs mit Gesicht

Gestern abend fand also das angek�ndigte Treffen von Hamburger Webloggern statt (ja, D�sseldorf ist auch einfach nur ein weiterer Hamburger Vorort, wer wohnt schon in D-dorf)- und hey, es hat gar nicht weh getan. Ich meine, nach etlichen Jahren im Internet inklusive IRC und usenet geht man doch mit einem gesunden Mi�trauen zu Veranstaltungen, bei denen sich zum ersten Mal diverse Nutzer pers�nlich gegen�bersitzen.

Zumindest geht mir das so nach einigen eher sonderbaren Treffen mit noch seltsameren Leuten, die allesamt wirkten, als sei man auf eine Casting-Veranstaltung f�r Gruselstatisten und Schockeffektspezialisten f�r Buffy geraten. Manchen Menschen steht eine rein virtuelle Existenz einfach besser zu Gesicht. Doch nicht so gestern abend.

Die Anwesenden waren durchweg sympathische Zeitgenossen und angenehme Gespr�chspartner mit spannenden Lebensgeschichten, vielfach weitgereist und sehr belesen. Und bei allen flie�t eine Menge Herzblut in die jeweiligen Weblogs, so extrem unterschiedlich sie inhaltlich auch sein m�gen.

Was die Inhalte angeht, erwiesen wir uns als erschreckend klischeehafter Haufen. Die Frauen (gestern als Schreibende leider nur Martina und ich) scheinen eher "klassische Tageb�cher" zu f�hren, die durchaus von Politik gestreift werden k�nnen, insgesamt aber �berwiegend von Alltagsfragen gepr�gt werden. Die M�nner (unter anderem die Organisatoren Heiko und Nico sowie der fast schon legend�re Papa Scott) m�gen's wieder mal technischer. Sie schreiben und reden viel �ber alle m�glichen neuen tools und �hnliche Internet-Lebenserleichterer sowie nat�rlich �ber die immer aktuelle M�nnerfrage: "Welches wird mein n�chstes Handy?"

Das erkl�rt auch, warum das erste Treffen im Alsterpavillon-Alex (einer schauderhaften Kette mit geschmacksfreier Einrichtung, sehr tr�gem Service trotz optischer Jugendlichkeit und w�rzigen Preisen) stattfand: Der Laden ist mit WLAN ausgestattet (was keinesfalls bedeutet, da� es auch durchgehend funktionierte). Aber ich sollte nicht l�stern, denn genau dieser Umstand erleichterte das Auffinden des kleinen Trupps ganz ungemein.

Mir fiel nat�rlich erst beim Betreten des Caf�s ein, da� ich ganz vergessen hatte, nach besonderen Erkennungsmerkmalen zu fragen. Und kleinere Gruppen gab es an dem Abend viele. Aber es gab nur eine, bei der zwei Teilnehmer einen Laptop auf dem Tisch stehen hatten ...

Schon da ahnte ich, da� mich der Abend Demut lehren w�rde, und tats�chlich, ich f�hlte mich die meiste Zeit wie ein unterentwickeltes Wesen, das grad mal einen kleinen Evolutionssprung �ber den DAU hinaus geschafft hat. Ich f�rchte, ich bin so eine Art Steinkeilnutzer unter den hochtechnologisierten Webloggern. (Und ja, Frau Gehrke, ich wei� jetzt, wie Sie sich f�hlen, wenn ich von Ophelia schwafle, aufgrund pers�nlichen Unverm�gens kann ich trotzdem k�nftig weder auf Autoreparaturen noch auf Sportartvergleiche zur�ckgreifen.)

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Weblogs mit Gesicht 2003-05-12 23:44 Gestern abend fand also das angek�ndigte Treffen von Hamburger Webloggern statt (ja, D�sseldorf ist auch einfach nur ein weiterer Hamburger Vorort, wer wohnt schon in D-dorf)- und hey, es hat gar nicht weh getan. Ich meine, nach etlichen Jahren im Internet inklusive IRC und usenet geht man doch mit einem gesunden Mi�trauen zu Veranstaltungen, bei denen sich zum ersten Mal diverse Nutzer pers�nlich gegen�bersitzen.

Zumindest geht mir das so nach einigen eher sonderbaren Treffen mit noch seltsameren Leuten, die allesamt wirkten, als sei man auf eine Casting-Veranstaltung f�r Gruselstatisten und Schockeffektspezialisten f�r Buffy geraten. Manchen Menschen steht eine rein virtuelle Existenz einfach besser zu Gesicht. Doch nicht so gestern abend.

Die Anwesenden waren durchweg sympathische Zeitgenossen und angenehme Gespr�chspartner mit spannenden Lebensgeschichten, vielfach weitgereist und sehr belesen. Und bei allen flie�t eine Menge Herzblut in die jeweiligen Weblogs, so extrem unterschiedlich sie inhaltlich auch sein m�gen.

Was die Inhalte angeht, erwiesen wir uns als erschreckend klischeehafter Haufen. Die Frauen (gestern als Schreibende leider nur Martina und ich) scheinen eher "klassische Tageb�cher" zu f�hren, die durchaus von Politik gestreift werden k�nnen, insgesamt aber �berwiegend von Alltagsfragen gepr�gt werden. Die M�nner (unter anderem die Organisatoren Heiko und Nico sowie der fast schon legend�re Papa Scott) m�gen's wieder mal technischer. Sie schreiben und reden viel �ber alle m�glichen neuen tools und �hnliche Internet-Lebenserleichterer sowie nat�rlich �ber die immer aktuelle M�nnerfrage: "Welches wird mein n�chstes Handy?"

Das erkl�rt auch, warum das erste Treffen im Alsterpavillon-Alex (einer schauderhaften Kette mit geschmacksfreier Einrichtung, sehr tr�gem Service trotz optischer Jugendlichkeit und w�rzigen Preisen) stattfand: Der Laden ist mit WLAN ausgestattet (was keinesfalls bedeutet, da� es auch durchgehend funktionierte). Aber ich sollte nicht l�stern, denn genau dieser Umstand erleichterte das Auffinden des kleinen Trupps ganz ungemein.

Mir fiel nat�rlich erst beim Betreten des Caf�s ein, da� ich ganz vergessen hatte, nach besonderen Erkennungsmerkmalen zu fragen. Und kleinere Gruppen gab es an dem Abend viele. Aber es gab nur eine, bei der zwei Teilnehmer einen Laptop auf dem Tisch stehen hatten ...

Schon da ahnte ich, da� mich der Abend Demut lehren w�rde, und tats�chlich, ich f�hlte mich die meiste Zeit wie ein unterentwickeltes Wesen, das grad mal einen kleinen Evolutionssprung �ber den DAU hinaus geschafft hat. Ich f�rchte, ich bin so eine Art Steinkeilnutzer unter den hochtechnologisierten Webloggern. (Und ja, Frau Gehrke, ich wei� jetzt, wie Sie sich f�hlen, wenn ich von Ophelia schwafle, aufgrund pers�nlichen Unverm�gens kann ich trotzdem k�nftig weder auf Autoreparaturen noch auf Sportartvergleiche zur�ckgreifen.)