2002-04-25 - 1:38 p.m. - Im Bett mit Maxi

All diejenigen, die mein Gerede �ber Frauenzeitschriften jetzt schon satt haben, sollten diesen Eintrag besser gleich �berspringen, denn hier kommt der zweite Teil, wenngleich mit einem ganz anderen "twist". Als ich gestern mittag zu meinem fast-t�glichen Walk an der Alster aufbracht, bemerkte ich bald ein wei�es Bett mit blau-wei�er Karobettw�sche neben dem Cliff. Darum gruppierten sich etliche junge Leute und hantierten mit Reflektoren, Scheinwerfen und �hnlichem. Das war nicht weiter der Rede wert, denn an der Alster wird st�ndig irgend etwas oder irgendwer gefilmt oder fotografiert.

Also setzte ich unbeirrt meinen Weg nach Westen fort. Auf dem R�ckweg, etwa 45 Minuten und einige schwei�treibende Anstrengung sp�ter, hatte sich an der Szenerie nicht viel ge�ndert. Nur sprang diesmal eine der jungen Frauen auf und eilte strahlend auf mich zu. Mir schwante �bles.

Sie sei von der Maxi (nie gelesen) und w�rde hier Frauen f�r ein Foto-Shooting suchen. Und ich (also meine Wenigkeit) sei genau diejenige, die sie gesucht habe. Ich sei ihnen schon auf dem Hinweg aufgefallen und w�rde genau den Typ junger, moderner, emanzipierter Frau repr�sentieren, an den die Maxi sich richtet.

Hach, das war nat�rlich Balsam auf meiner Seele, und mein kleines Ego f�hlte sich gleich ganz ungemein geschmeichelt - was mich allerdings nur noch mi�trauischer werden lie�. Auf meine Nachfrage erkl�rte sie dann, da� man eben jenen Typ Frau zun�chst in dem kuschligen Karo-Bett fotografieren wolle, und ihr dann anschlie�end allerhand Fragen zu ihrem Sexualleben zu stellen gedenke. Beides werde dann in der Juli-Ausgabe ver�ffentlicht.

Ich wu�te doch, da� es einen Haken geben mu�te ... und was f�r einen. Nicht nur, da� meine exhibitionistische Phase endg�ltig vorbei zu sein scheint, ich mein Sexualleben k�nftig also gerne f�r mich behalten wollte. Sie hatten sich mit ihrer Wahl nat�rlich auch ausgerechnet die Frau herausgegriffen, deren Sexualleben nun sicherlich nicht repr�sentativ f�r die moderne Durchschnittsfrau sein d�rfte. Ich wage sogar zu behaupten, da� eben jene angesichts meiner Offenbarungen ziemlich schockiert sein d�rfte (vielleicht h�tte ich ihnen anbieten sollen, �ber das Sexualleben meiner Nachbarn zu berichten, �ber das ich ja bekannterma�en bestens bescheid wei�).

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und versuchte die freundliche Maxine dar�ber aufzukl�ren, da� ich wohl kaum eine geeignete Kandidatin sei, was sie jedoch hartn�ckig nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Also war ich hin- und hergerissen. Mein glamours�chtiges Ego wollte nat�rlich unbedingt, da� ich mich in die wohltuenden H�nde einer Visagistin begebe und sch�ne Fotos machen lassen, die dann in hoher Auflage unters Volk gebracht w�rden, meine Vernunft sagte mir, da� ich es sicherlich eines Tages bereuen w�rde, die Republik �ber meine sexuellen Vorlieben aufgekl�rt zu haben. Sp�testens wohl dann, wenn ein wohlmeinender Freund meiner Eltern ihnen die Juli-Ausgabe der Maxi in den Briefkasten werfen w�rde.

Wof�r ich mich entschied? Hmmm, ich k�nnte Euch jetzt bis Juli auf die Folter spannen ... aber vermutlich ahnt ihr es schon. Meine wilden Jahre des unverhohlenen Wahnsinns sind vorbei (und nein, es gibt keine Internet-Aufzeichnungen aus dieser Zeit ;-)) und ich setzte nach kurzer, freundlicher Plauderei meinen Heimweg fort. Willkommen in der Welt der Vernunft ...

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Im Bett mit Maxi 2002-04-25 1:38 p.m. All diejenigen, die mein Gerede �ber Frauenzeitschriften jetzt schon satt haben, sollten diesen Eintrag besser gleich �berspringen, denn hier kommt der zweite Teil, wenngleich mit einem ganz anderen "twist". Als ich gestern mittag zu meinem fast-t�glichen Walk an der Alster aufbracht, bemerkte ich bald ein wei�es Bett mit blau-wei�er Karobettw�sche neben dem Cliff. Darum gruppierten sich etliche junge Leute und hantierten mit Reflektoren, Scheinwerfen und �hnlichem. Das war nicht weiter der Rede wert, denn an der Alster wird st�ndig irgend etwas oder irgendwer gefilmt oder fotografiert.

Also setzte ich unbeirrt meinen Weg nach Westen fort. Auf dem R�ckweg, etwa 45 Minuten und einige schwei�treibende Anstrengung sp�ter, hatte sich an der Szenerie nicht viel ge�ndert. Nur sprang diesmal eine der jungen Frauen auf und eilte strahlend auf mich zu. Mir schwante �bles.

Sie sei von der Maxi (nie gelesen) und w�rde hier Frauen f�r ein Foto-Shooting suchen. Und ich (also meine Wenigkeit) sei genau diejenige, die sie gesucht habe. Ich sei ihnen schon auf dem Hinweg aufgefallen und w�rde genau den Typ junger, moderner, emanzipierter Frau repr�sentieren, an den die Maxi sich richtet.

Hach, das war nat�rlich Balsam auf meiner Seele, und mein kleines Ego f�hlte sich gleich ganz ungemein geschmeichelt - was mich allerdings nur noch mi�trauischer werden lie�. Auf meine Nachfrage erkl�rte sie dann, da� man eben jenen Typ Frau zun�chst in dem kuschligen Karo-Bett fotografieren wolle, und ihr dann anschlie�end allerhand Fragen zu ihrem Sexualleben zu stellen gedenke. Beides werde dann in der Juli-Ausgabe ver�ffentlicht.

Ich wu�te doch, da� es einen Haken geben mu�te ... und was f�r einen. Nicht nur, da� meine exhibitionistische Phase endg�ltig vorbei zu sein scheint, ich mein Sexualleben k�nftig also gerne f�r mich behalten wollte. Sie hatten sich mit ihrer Wahl nat�rlich auch ausgerechnet die Frau herausgegriffen, deren Sexualleben nun sicherlich nicht repr�sentativ f�r die moderne Durchschnittsfrau sein d�rfte. Ich wage sogar zu behaupten, da� eben jene angesichts meiner Offenbarungen ziemlich schockiert sein d�rfte (vielleicht h�tte ich ihnen anbieten sollen, �ber das Sexualleben meiner Nachbarn zu berichten, �ber das ich ja bekannterma�en bestens bescheid wei�).

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und versuchte die freundliche Maxine dar�ber aufzukl�ren, da� ich wohl kaum eine geeignete Kandidatin sei, was sie jedoch hartn�ckig nicht zur Kenntnis nehmen wollte. Also war ich hin- und hergerissen. Mein glamours�chtiges Ego wollte nat�rlich unbedingt, da� ich mich in die wohltuenden H�nde einer Visagistin begebe und sch�ne Fotos machen lassen, die dann in hoher Auflage unters Volk gebracht w�rden, meine Vernunft sagte mir, da� ich es sicherlich eines Tages bereuen w�rde, die Republik �ber meine sexuellen Vorlieben aufgekl�rt zu haben. Sp�testens wohl dann, wenn ein wohlmeinender Freund meiner Eltern ihnen die Juli-Ausgabe der Maxi in den Briefkasten werfen w�rde.

Wof�r ich mich entschied? Hmmm, ich k�nnte Euch jetzt bis Juli auf die Folter spannen ... aber vermutlich ahnt ihr es schon. Meine wilden Jahre des unverhohlenen Wahnsinns sind vorbei (und nein, es gibt keine Internet-Aufzeichnungen aus dieser Zeit ;-)) und ich setzte nach kurzer, freundlicher Plauderei meinen Heimweg fort. Willkommen in der Welt der Vernunft ...