2002-06-21 - 11:00 - Von Listen und dem Gl�ck der kleinen Dinge

Ich liebe Listen. Ja, ich bin geradezu s�chtig nach Listen. Dementsprechend liegen in meiner Wohnung auch �berall welche herum. Und nat�rlich f�hre ich immer mehrere parallel, und darunter finden sich nicht nur Einkaufslisten. Es gibt l�ngere to-do-Listen, die praktischerweise immer gerade dann verloren gehen, wenn die Liste der noch unerledigten Dinge zu lang wird. (Es geht nichts �ber das Gef�hl, auf einem jungfr�ulichen Blatt von vorne zu beginnen.) Nat�rlich gibt es Listen auch f�r Dinge, die ich in den n�chsten f�nf Jahren noch tun m�chte (z.B. zum Pferderennen nach Ascot reisen, mit dem Jeep quer durch Afrika fahren), St�dte, in denen ich mal leben m�chte (New York, Kapstadt), Dinge, die ich unbedingt mal essen m�chte (Schlangensteak), B�cher, die ich ganz dringend lesen mu� (endlos), Listen mit Musik f�r alle Lebenslagen (now playing: Miles Davis "Kind of blue" - go figure it) ... und auch diese Liste lie�e sich fast beliebig fortsetzen.

Eine wichtige Liste, die regelm��ig erneuert wird, ist die Liste der Dinge, die mich grad gl�cklich machen. Und die m�chte ich Euch nat�rlich nicht vorenthalten (keine Sorge, sie beinhaltet keine W�nsche nach g�ldenen Pr�senten seitens meiner Leser ;-)).

1. Die Sonne auf meinen nackten F��en, die meine Haut kitzelt und langsam meinen ganzen K�rper von unten nach oben erw�rmt. Insbesondere dann, wenn meine F��e in meinen nagelneuen, hei�geliebten, kitschig-pinken Flip-Flops stecken, die Zehenn�gel passend dunkel-blutrot lackiert sind und ausreichend Freiraum zum wackeln haben, damit ich der Sonne zur�ckwinken kann.

2. Das Erdbeereis-Bacio bei der Eisdiele um die Ecke. Dort gibt es n�mlich noch jene fast ausgestorbene Spezies, die in meiner Kindheit als "Eisneger" bekannt war und mittlerweile politisch korrekt unter dem Namen "Bacio" firmiert. Dazu wird das Eis in geschmolzene Schokolade getaucht, die dann binnen weniger Sekunden auf dem kalten Eis erstarrt. Am besten schmeckt das mit gutem Erdbeereis - sowohl haptisch als auch geschmacklich eine Sensation. Zuerst knackt man die samtig gl�nzende Schokolade mit den Z�hnen und genie�t ihren dunklen, herben Geschmack. Doch schon im n�chsten Moment ergie�t sich das bereits schmelzende, s��-erfrischende Erdbeermark als perfekter Kontrast in den sehns�chtigen Mund.

3. Auf der �berdachten Treppe vor dem Haus sitzen und mit einer Tasse Tee in der Hand das Spektakel eines gewaltigen Sommergewitters genie�en.

4. An einem warmen Tag die Mittagspause an der Alster verbringen. Am besten legt man sich mit der Zeitung auf einen der kleinen Stege dort und f�hlt unter seinem R�cken die W�rme der sonnengetr�nkten Holzplanken, w�hrend man wie aus weiter Ferne entspannt einen Blick auf die Weltlage wirft.

5. Den Sommertag mit einem Cocktail beschlie�en. Am liebsten in dem neuen Restaurant, das nur ein paar Meter entfernt von mir er�ffnet hat. Dort kann man an lauen Abenden drau�en sitzen, zwischen riesigen T�pfen mit Bambus und �hnlichem Gestr�uch, in die au�erdem hohe Fackeln gesteckt sind. Eine gute Atmosph�re, um Mojito zu trinken, mit den entz�ckenden Kellnern zu flirten, die Beine unter dem Tisch auszustrecken, vom Stimmengewirr der Menschen schl�frig zu werden und sich mit dem leichten Gl�hen, das die Sonne auf der Haut hinterlassen hat, vom Tag zu verabschieden.

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Von Listen und dem Gl�ck der kleinen Dinge 2002-06-21 11:00 Ich liebe Listen. Ja, ich bin geradezu s�chtig nach Listen. Dementsprechend liegen in meiner Wohnung auch �berall welche herum. Und nat�rlich f�hre ich immer mehrere parallel, und darunter finden sich nicht nur Einkaufslisten. Es gibt l�ngere to-do-Listen, die praktischerweise immer gerade dann verloren gehen, wenn die Liste der noch unerledigten Dinge zu lang wird. (Es geht nichts �ber das Gef�hl, auf einem jungfr�ulichen Blatt von vorne zu beginnen.) Nat�rlich gibt es Listen auch f�r Dinge, die ich in den n�chsten f�nf Jahren noch tun m�chte (z.B. zum Pferderennen nach Ascot reisen, mit dem Jeep quer durch Afrika fahren), St�dte, in denen ich mal leben m�chte (New York, Kapstadt), Dinge, die ich unbedingt mal essen m�chte (Schlangensteak), B�cher, die ich ganz dringend lesen mu� (endlos), Listen mit Musik f�r alle Lebenslagen (now playing: Miles Davis "Kind of blue" - go figure it) ... und auch diese Liste lie�e sich fast beliebig fortsetzen.

Eine wichtige Liste, die regelm��ig erneuert wird, ist die Liste der Dinge, die mich grad gl�cklich machen. Und die m�chte ich Euch nat�rlich nicht vorenthalten (keine Sorge, sie beinhaltet keine W�nsche nach g�ldenen Pr�senten seitens meiner Leser ;-)).

1. Die Sonne auf meinen nackten F��en, die meine Haut kitzelt und langsam meinen ganzen K�rper von unten nach oben erw�rmt. Insbesondere dann, wenn meine F��e in meinen nagelneuen, hei�geliebten, kitschig-pinken Flip-Flops stecken, die Zehenn�gel passend dunkel-blutrot lackiert sind und ausreichend Freiraum zum wackeln haben, damit ich der Sonne zur�ckwinken kann.

2. Das Erdbeereis-Bacio bei der Eisdiele um die Ecke. Dort gibt es n�mlich noch jene fast ausgestorbene Spezies, die in meiner Kindheit als "Eisneger" bekannt war und mittlerweile politisch korrekt unter dem Namen "Bacio" firmiert. Dazu wird das Eis in geschmolzene Schokolade getaucht, die dann binnen weniger Sekunden auf dem kalten Eis erstarrt. Am besten schmeckt das mit gutem Erdbeereis - sowohl haptisch als auch geschmacklich eine Sensation. Zuerst knackt man die samtig gl�nzende Schokolade mit den Z�hnen und genie�t ihren dunklen, herben Geschmack. Doch schon im n�chsten Moment ergie�t sich das bereits schmelzende, s��-erfrischende Erdbeermark als perfekter Kontrast in den sehns�chtigen Mund.

3. Auf der �berdachten Treppe vor dem Haus sitzen und mit einer Tasse Tee in der Hand das Spektakel eines gewaltigen Sommergewitters genie�en.

4. An einem warmen Tag die Mittagspause an der Alster verbringen. Am besten legt man sich mit der Zeitung auf einen der kleinen Stege dort und f�hlt unter seinem R�cken die W�rme der sonnengetr�nkten Holzplanken, w�hrend man wie aus weiter Ferne entspannt einen Blick auf die Weltlage wirft.

5. Den Sommertag mit einem Cocktail beschlie�en. Am liebsten in dem neuen Restaurant, das nur ein paar Meter entfernt von mir er�ffnet hat. Dort kann man an lauen Abenden drau�en sitzen, zwischen riesigen T�pfen mit Bambus und �hnlichem Gestr�uch, in die au�erdem hohe Fackeln gesteckt sind. Eine gute Atmosph�re, um Mojito zu trinken, mit den entz�ckenden Kellnern zu flirten, die Beine unter dem Tisch auszustrecken, vom Stimmengewirr der Menschen schl�frig zu werden und sich mit dem leichten Gl�hen, das die Sonne auf der Haut hinterlassen hat, vom Tag zu verabschieden.