2002-07-03 - 16:20 - Sex and the city

Wer Marc zum Freund hat, kann auf Sitcoms im TV g�nzlich verzichten. Besonders wenn er fern der Heimat, quasi "unbeaufsichtigt" in London herumspringt, ger�t er bei seinen Streifz�gen durch die schwule Subkultur gerne mal in schr�ge Situationen - und treibt mir am n�chsten Morgen regelm��ig die Lachtr�nen in die Augen. Sei es, da� sturzbetrunkene rothaarige Vorzeigebriten aus Manchester sein besorgtes, aber wirklich uneigenn�tziges Angebot der "assistance" beim Heimweg falsch verstehen und wie selbstverst�ndlich von "assistance" ganz anderer Art nach Ankunft im trauten Heim ausgehen. Sei es die �berraschende Bekanntschaft mit der recht trockenen Direktheit der Briten im Anschlu� an einen v�llig harmlosen Flirt in einer Bar ("Also, was ist nun mit einem Quickie? Mein Bus f�hrt n�mlich bald ..."). Oder aber die erfrischende Offenheit, mit der die oft als stocksteif verschrienen Insulaner zu ihren sexuellen Gewohnheiten stehen ("Ich steh drauf, dabei im Park fotografiert zu werden, magst Du mitkommen?").

Am letzten Wochenende hat er aber mal den Londoner S�ndenpfuhl verlassen und hat sich statt dessen in einen kuscheligen, kleinen Landgasthof in irgendeinem verschlafenen Waliser Nest einquartiert. Da nun der Regen die geplante Hiking-Tour verhinderte, und man auch nicht ewig in der Sauna brutzeln kann, statteten er und sein Londoner Reisebegleiter nach einem ausgiebigen Abendessen der Dorfdisko noch einen Besuch ab. Ich vermute mal, da� es zum Essen Wein gab, sich beide also nicht mehr in absoluten n�chternen Zustand befanden. Und ich vermute ebenso, da� Dorfdiskos im Hinterland von Wales an Provinzialit�t durchaus mit denen in unserer Heimat zu vergleichen sind.

Aber all die eben genannten Umst�nde konnten Marc nicht davon abhalten, strahlend einer der Dorfsch�nheiten seine sexuelle Orientierung zu offenbaren und nach der n�chsten Schwulenkneipe oder nach zumindest einigen schwulen Dorfbewohnern zu fragen. Das Ergebnis war nat�rlich keineswegs die erhoffte Auskunft, sondern bestand in ungl�ubigem Gekicher und Getuschel, da� sich w�hrend der n�chsten halben Stunde wellenf�rmig durch die gesamte Diskothek fortsetzte.

Aber auch dieser mi�liche Umstand konnte Marc nicht entmutigen, und so probierte er auf dem Weg zur�ck in den Gasthof sein Gl�ck erneut. Die Angesprochene war sicherlich noch weitaus betrunkener als unsere beiden Helden und konnte wieder nicht mit der gew�nschten Antwort, aber daf�r mit einer noch viel erstaunlicheren Aussage aufwarten. Ob sie den beiden nicht jetzt beim Sex zusehen k�nne, lautete ihre Gegenfrage. Der Gedanke daran h�tte sie schon lange angeturnt, aber sie w�rde sonst keine Schwulen kennen.

Strange creatures, those brits ... Noch eine Tasse von hei�em Wasser mit einem Tropfen Milch gef�llig?

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Sex and the city 2002-07-03 16:20 Wer Marc zum Freund hat, kann auf Sitcoms im TV g�nzlich verzichten. Besonders wenn er fern der Heimat, quasi "unbeaufsichtigt" in London herumspringt, ger�t er bei seinen Streifz�gen durch die schwule Subkultur gerne mal in schr�ge Situationen - und treibt mir am n�chsten Morgen regelm��ig die Lachtr�nen in die Augen. Sei es, da� sturzbetrunkene rothaarige Vorzeigebriten aus Manchester sein besorgtes, aber wirklich uneigenn�tziges Angebot der "assistance" beim Heimweg falsch verstehen und wie selbstverst�ndlich von "assistance" ganz anderer Art nach Ankunft im trauten Heim ausgehen. Sei es die �berraschende Bekanntschaft mit der recht trockenen Direktheit der Briten im Anschlu� an einen v�llig harmlosen Flirt in einer Bar ("Also, was ist nun mit einem Quickie? Mein Bus f�hrt n�mlich bald ..."). Oder aber die erfrischende Offenheit, mit der die oft als stocksteif verschrienen Insulaner zu ihren sexuellen Gewohnheiten stehen ("Ich steh drauf, dabei im Park fotografiert zu werden, magst Du mitkommen?").

Am letzten Wochenende hat er aber mal den Londoner S�ndenpfuhl verlassen und hat sich statt dessen in einen kuscheligen, kleinen Landgasthof in irgendeinem verschlafenen Waliser Nest einquartiert. Da nun der Regen die geplante Hiking-Tour verhinderte, und man auch nicht ewig in der Sauna brutzeln kann, statteten er und sein Londoner Reisebegleiter nach einem ausgiebigen Abendessen der Dorfdisko noch einen Besuch ab. Ich vermute mal, da� es zum Essen Wein gab, sich beide also nicht mehr in absoluten n�chternen Zustand befanden. Und ich vermute ebenso, da� Dorfdiskos im Hinterland von Wales an Provinzialit�t durchaus mit denen in unserer Heimat zu vergleichen sind.

Aber all die eben genannten Umst�nde konnten Marc nicht davon abhalten, strahlend einer der Dorfsch�nheiten seine sexuelle Orientierung zu offenbaren und nach der n�chsten Schwulenkneipe oder nach zumindest einigen schwulen Dorfbewohnern zu fragen. Das Ergebnis war nat�rlich keineswegs die erhoffte Auskunft, sondern bestand in ungl�ubigem Gekicher und Getuschel, da� sich w�hrend der n�chsten halben Stunde wellenf�rmig durch die gesamte Diskothek fortsetzte.

Aber auch dieser mi�liche Umstand konnte Marc nicht entmutigen, und so probierte er auf dem Weg zur�ck in den Gasthof sein Gl�ck erneut. Die Angesprochene war sicherlich noch weitaus betrunkener als unsere beiden Helden und konnte wieder nicht mit der gew�nschten Antwort, aber daf�r mit einer noch viel erstaunlicheren Aussage aufwarten. Ob sie den beiden nicht jetzt beim Sex zusehen k�nne, lautete ihre Gegenfrage. Der Gedanke daran h�tte sie schon lange angeturnt, aber sie w�rde sonst keine Schwulen kennen.

Strange creatures, those brits ... Noch eine Tasse von hei�em Wasser mit einem Tropfen Milch gef�llig?