Erheiternder H�hepunkt des Wochenendes war wider Erwarten nicht die Party am Samstag, sondern eine Hochzeitsnachfeier im kleinen Kreis am Freitag. Das Paar hatte bereits vor vier Wochen in Las Vegas geheiratet und wollte nun nach der R�ckkehr mit Freunden und Familie feiern.
Nach dem wirklich exzellenten Essen kamen wir nat�rlich auch in den Genu� des Videos von der eigentlichen Hochzeitszeremonie in der Kapelle von Treasure Island, einem sehr "amerikanisch-mond�nen" Hotel komplett mit Piraten und k�nstlichem See. Auch die Kapelle und das Paar selbst (er im wei�en Anzug, sie im hautengen pinken Paillettenfummel) wirkten, als h�tte man sie direkt aus einem 80er-Jahre-Dallas-Verschnitt in die Gegenwart gebeamt.
Der Pastor (Standesbeamte, Hoteldirektor, Page ... wen auch immer sie daf�r verwenden) hielt eine kurze, aber wirklich sehr r�hrende, warmherzige Ansprache. Danach bat er zun�chst den Br�utigam, das Eheversprechen laut nachzusprechen. Leider spricht der angehende Ehemann aber nur ein sehr holpriges Englisch mit einem wirklich entz�ckenden Akzent, was zu einigen Nachfragen seinerseits f�hrte. "Sorry, could you please repeat ssat?"
Der Beamte war dann auch sichtlich erleichtert, als die offizielle Formel endlich geradebrecht war und lobte den Kandidaten mit: "Thank you, that was very good." Die Braut erwies sich als firmer in Fremdsprachen, und so ert�nte schon kurz darauf das obligatorische Klatschen vom Band gefolgt vom Ausmarsch - die N�chsten warteten schlie�lich schon vor der T�r.
Noch mehr erheitert haben mich allerdings einige der anderen G�ste an meinem Tisch w�hrend des Essens. Da war zun�chst die achtj�hrige Tochter einer Bekannten, die uns alle mit ihren guten Anatomiekenntnissen verbl�ffte. An jedem Platz stand n�mlich ein kleiner Delphin aus Kristall, den die G�ste behalten durften. Schlie�lich hatte das gl�ckliche Paar aufgrund einer gemeinsamen Geschichte den Delphin als Symbol ihrer Liebe erkoren.
Hanna spielte nun mit ihrem so lange rum, bis er vor Erm�dung von seinem kristallenen Sockel fiel. Darauf hin hielt sie das Tier stolz in die H�he, zeigte mit dem Finger auf den verbliebenen Restsockel unter dem Delphin und verk�ndete gut h�rbar: "Guck mal, das ist der Penis, und das da sind die Augen. Der Penis ist n�mlich immer gr��er als die Augen. Da: Penis, Augen, Penis, Augen."
Einen etwas erweiterten, aber nicht minder belustigenden Anatomiebegriff hatte eine andere Dame am Tisch. Sie, nach eigener Aussage eine bekennende, aber "�u�erst kritikf�hige Kommunistin", die nur Orange tr�gt, um auch andere Menschen in den Genu� ihrer beruhigenden Ausstrahlung kommen zu lassen, besch�ftigt sich n�mlich schon seit einiger Zeit mit fern�stlicher Heilkunst, den verschiedenen Chakren und kann obendrein die individuelle Aura eines jeden Menschen sehen.
W�hrend sie grade noch mit einer ersten Analyse meines Sonnengeflecht-Chakras besch�ftigt war, blickte sie pl�tzlich erschrocken auf und rief entsetzt: "Oh nein, Sie haben da ein gro�es Loch in ihrer Aura!" Da half dann nur ein kr�ftiger Rotwein und ein T�nzchen zu sp�terer Stunde mit Hanna und ihrem br�chigen Delphinpenis. Ob die Kopfschmerzen am n�chsten Tag auf �berm��igen Alkoholkonsum oder auf einen Ri� in meiner Aura zur�ckzuf�hren waren, vermag ich leider nicht zu beurteilen.
Schon gelesen?
2004-03-11 - Umzug!
2004-03-09 - Wenn man sie nur lie�e ...
2004-03-08 - C.
2004-03-05 - Brot, so oder so
2004-03-04 - Aus die Maus
