2003-02-12 - 16:20 - Au�en pfui, innen hui

Ich bin trotz �u�erst widriger Umst�nde wieder gl�cklich mit meinem verbeulten Auto in Hamburg gelandet. Allerdings mit einigen Stunden Versp�tung, denn als ich gerade vom Hof fahren wollte, fuhr ein LKW an mir vorbei, bremste, und verlor dabei gr��ere Eisschollen von seinem Dach.

Diese segelten dann, getragen von einer sanften Brise, in mein Beifahrerfenster und landeten zusammen mit einem Haufen Sicherheitsglas auf dem freien Sitz. Da ist es durchaus von Vorteil, wenn man einen Autoh�ndler um die Ecke hat, mit dem man durch eine fr�hkindliche Liaison verbunden ist.

Die Samstags-Beule hingegen (den unbekannten Vandalen m�ge der Blitz treffen, alternativ lebenslange Impotenz ereilen) entpuppte sich bei n�herer Inspektion doch als tiefer als ich erwartet hatte. Sie wirkte auf den ersten Blick recht harmlos, also ging ich in meiner ganzen automechanischen Unbedarftheit davon aus, man m��te nur die Innenverkleidung der T�r abnehmen, kr�ftig gegenklopfen, und schon sei der Urzustand (der bei diesem Auto nicht mit dem Idealzustand verwechselt werden darf) wiederhergestellt.

Aber mitnichten, der Mechaniker meines Vertrauens erkl�rte mir etwas von abplatzendem Lack und empfahl gleich den Einbau einer ganz neuen Fahrert�r. Das wiederum schien mir �bertrieben teuer angesichts des dank Marcs w�ster Fahrweise recht demolierten Gesamteindrucks meines Autos.

Das Ergebnis ist jetzt also ein ziemlich verbeultes, dem Auge nicht unbedingt schmeichelndes Auto, dessen Innenleben aber zugleich so manche Luxuskarosse neidisch machen w�rde. Nach dem Einbau eines CD-Spielers vor einigen Monaten, wurde ich jetzt auch noch unverhofft Besitzerin eines fast nagelneuen Navigations-Systems.

Mein Vater hatte sich das Ger�t erst vor wenigen Monaten einbauen lassen, mu� sich jetzt aber aus Altersgr�nden (des Autos, nicht seinen eigenen) doch ein neues Auto kaufen, in dem gleich eines ab Werk installiert ist. So kommt also mein altes M�hrchen in den Genu� dieses High-Tech-Ger�tes, und meine v�llig zerknickten, sch�ndlich mi�handelten und mit Kaffeeflecken �bers�ten Karten aus ganz Deutschland geh�ren endg�ltig der Vergangenheit an.

Leider hat mein Vater als klassischer Garagen-Benutzer bei der Anschaffung des Ger�tes nicht darauf geachtet, da� der Monitor als Schutz vor Diebstahl abnehmbar sein sollte. Um also zu verhindern, da� mein fest installiertes neues Spielzeug demn�chst Fremde durch osteurop�ische L�nder navigiert, mu� ich die Konsole regelm��ig mit alten indischen T�chern und ausrangierten M�tzen abdecken.

Das sieht nat�rlich reichlich sonderbar aus, macht in Kombination mit dem verbeulten �u�eren allerdings keinen besonders lohnenswerten Eindruck auf Diebe. Es erinnert eher an einen mobilen Mini-Tempel der 70er, aus dem man fast schon R�ucherst�bchen-Schwaden erwartet. Noch eine kleine Pril-Blume ins Fenster und ab geht die Reise in den Ashram deines Vertrauens.

0 Zwischenrufe

Prev, Next

Schon gelesen?

2004-03-11 - Umzug!

2004-03-09 - Wenn man sie nur lie�e ...

2004-03-08 - C.

2004-03-05 - Brot, so oder so

2004-03-04 - Aus die Maus

hosted by DiaryLand.com

Au�en pfui, innen hui 2003-02-12 16:20 Ich bin trotz �u�erst widriger Umst�nde wieder gl�cklich mit meinem verbeulten Auto in Hamburg gelandet. Allerdings mit einigen Stunden Versp�tung, denn als ich gerade vom Hof fahren wollte, fuhr ein LKW an mir vorbei, bremste, und verlor dabei gr��ere Eisschollen von seinem Dach.

Diese segelten dann, getragen von einer sanften Brise, in mein Beifahrerfenster und landeten zusammen mit einem Haufen Sicherheitsglas auf dem freien Sitz. Da ist es durchaus von Vorteil, wenn man einen Autoh�ndler um die Ecke hat, mit dem man durch eine fr�hkindliche Liaison verbunden ist.

Die Samstags-Beule hingegen (den unbekannten Vandalen m�ge der Blitz treffen, alternativ lebenslange Impotenz ereilen) entpuppte sich bei n�herer Inspektion doch als tiefer als ich erwartet hatte. Sie wirkte auf den ersten Blick recht harmlos, also ging ich in meiner ganzen automechanischen Unbedarftheit davon aus, man m��te nur die Innenverkleidung der T�r abnehmen, kr�ftig gegenklopfen, und schon sei der Urzustand (der bei diesem Auto nicht mit dem Idealzustand verwechselt werden darf) wiederhergestellt.

Aber mitnichten, der Mechaniker meines Vertrauens erkl�rte mir etwas von abplatzendem Lack und empfahl gleich den Einbau einer ganz neuen Fahrert�r. Das wiederum schien mir �bertrieben teuer angesichts des dank Marcs w�ster Fahrweise recht demolierten Gesamteindrucks meines Autos.

Das Ergebnis ist jetzt also ein ziemlich verbeultes, dem Auge nicht unbedingt schmeichelndes Auto, dessen Innenleben aber zugleich so manche Luxuskarosse neidisch machen w�rde. Nach dem Einbau eines CD-Spielers vor einigen Monaten, wurde ich jetzt auch noch unverhofft Besitzerin eines fast nagelneuen Navigations-Systems.

Mein Vater hatte sich das Ger�t erst vor wenigen Monaten einbauen lassen, mu� sich jetzt aber aus Altersgr�nden (des Autos, nicht seinen eigenen) doch ein neues Auto kaufen, in dem gleich eines ab Werk installiert ist. So kommt also mein altes M�hrchen in den Genu� dieses High-Tech-Ger�tes, und meine v�llig zerknickten, sch�ndlich mi�handelten und mit Kaffeeflecken �bers�ten Karten aus ganz Deutschland geh�ren endg�ltig der Vergangenheit an.

Leider hat mein Vater als klassischer Garagen-Benutzer bei der Anschaffung des Ger�tes nicht darauf geachtet, da� der Monitor als Schutz vor Diebstahl abnehmbar sein sollte. Um also zu verhindern, da� mein fest installiertes neues Spielzeug demn�chst Fremde durch osteurop�ische L�nder navigiert, mu� ich die Konsole regelm��ig mit alten indischen T�chern und ausrangierten M�tzen abdecken.

Das sieht nat�rlich reichlich sonderbar aus, macht in Kombination mit dem verbeulten �u�eren allerdings keinen besonders lohnenswerten Eindruck auf Diebe. Es erinnert eher an einen mobilen Mini-Tempel der 70er, aus dem man fast schon R�ucherst�bchen-Schwaden erwartet. Noch eine kleine Pril-Blume ins Fenster und ab geht die Reise in den Ashram deines Vertrauens.