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2004-02-09 - 23:56 - Netbeat - Hier werden Sie am�siert

Netbeat ist laut Eigenwerbung der drittgr��te und preiswerteste Webhoster. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Ich wei� nur, da� es wohl der Webhoster mit dem sonderbarsten Gesch�ftsgebaren sein d�rfte, bei dem man jeden gesparten Euro mit mindesten einem verzweifelten Wutausbruch bezahlt.

Nat�rlich ist man selbst schuld, wenn man sich auf einen Billig-Hoster einl��t. Aber zum Parken von Domains taugte er bislang sehr gut, angebliche Performance-Probleme haben mich nie interessiert, denn wenn ich die Domain nutzen wollte, bin ich eh umgezogen damit. Also alles wunderbar, solange man nicht wegen buchhalterischer Probleme irgendeine Form von Support nutzen mu�.

Das mu� derzeit Q erleben, dessen �berweisungen scheinbar nicht mehr korrekt verbucht wurden seit Netbeat die Bank gewechselt hat und seine Konten nun von einem �sterreichischen Bankhaus f�hren l��t. Er hat zwar einen �berweisungsbeleg vor sich liegen, aber Netbeat ist der Ansicht, er w�rde nicht zahlen und schickte deshalb zun�chst mal Mahnungen raus.

Also versuchte Q der Buchhaltung zun�chst per Mail klarzumachen, da� er die unglaubliche Summe von 9,99 Euro tats�chlich bezahlt hat und dies auch gern belegen kann. Statt einer Antwort kamen weitere Standard-Mahnungen. Q rief dann schon reichlich genervt beim Support an. Leider sitzt der Support, wie neuerdings wohl auch die Buchhaltung von Netbeat selbst, bei unseren lieben Freunden in Rum�nien.

Klar, kann man verstehen, schlie�lich lassen viele angesehene Bekleidungsh�user kistenweise Blusen von flinken rum�nischen Fingern n�hen, warum also sollten diese flinken Finger nicht auch mit der Buchhaltung klarkommen. Und telefonieren kann ja eh jeder. Na ja, zumindest jeder der eine zuverl�ssige Leitung hat, was beim rum�nischen Netbeat-Support nicht immer der Fall ist.

Aber selbst wenn es mal nicht grad knistert und knackt oder auch nur tutet in der langen Auslandsleitung, dann ist da immer noch das Problem mit der Sprache. Denn die stets kostenbewu�ten Jungs in der Personalabteilung (und der Kostenvorteil wird ja direkt an den Kunden weitergegeben usw.) haben sich bei der Einstellung der Telefonisten nicht unbedingt immer darum gek�mmert, ob die Kandidaten auch wirklich Deutsch sprechen oder nicht. Wozu auch? Wir sind hier schlie�lich in Rum�nien.

Nachdem sich Q und der Buchhaltungs-Support in mehreren Anl�ufen leider nicht auf eine gemeinsame Sprache einigen konnten, blieb ihm gar nichts anderes �brig als die n�chsten angedrohten Schritte abzuwarten. Und was das angeht, so beweist man jede Menge Humor und Kreativit�t im Hause Netbeat (weit mehr als der Anwalt, der bislang nur ein Formschreiben schickte):

Zun�chst mal wird man mit einer Domain- und einer KK-Sperre belegt, dann folgen Strafantrag und Zivilklage und schlie�lich wird's richtig gef�hrlich: Man landet auf der schwarzen Liste des Providerverbandes und fortan "d�rfte es �u�erst schwer werden nochmals einen Provider zu annehmbaren Konditionen zu finden."

Es lohnt sich, die Mail bis zum bitteren Ende zu lesen, dann erreicht die allgemeine Witzischkeit ihren H�hepunkt. Im letzten Absatz hei�t es: "Eine Nichtzahlung ist um so verwerflicher, da wir als drittgr��ter Webhoster zum einen der Garant f�r hohe Zuverl�ssigkeit in Zeiten des Providersterbens sind, zum anderen wir der mit Abstand g�nstigste Provider sind. Dar�ber hinaus bieten wir ja eine Vielzahl Zusatzleistungen ohne Berechnung an, wie z. B. keine 0190er Supportnummern."

Und wieder etwas dazu gelernt. Es ist demnach weitaus weniger verwerflich, kleinen, teuren und im Sterben liegenden Providern die wohlverdienten Geb�hren vorzuenthalten, denn im Himmel sind irdische G�ter eh nichts wert. Au�erdem ist es nur von Vorteil f�r den Kunden, wenn er statt eine teure 0190er-Supportnummer anzurufen etwa den gleichen Betrag in ein Telefongespr�ch nach Rum�nien investiert, wo er f�r sein gutes Geld wenigstens eine b�hnenreife Slapsticknummer mit jeder Menge Wortwitz geboten bekommt.

Danke f�rs Gespr�ch.

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