2002-08-06 - 13:11 - Vom Spanner zum W�schedieb

Ich glaube, es wird allm�hlich Zeit, da� ich zur�ck nach Hamburg fahre, denn dieses friesische Dorf ist mir immer weniger geheuer. Auch wenn Ihr es nicht glaubt, aber es scheint wirklich so, als seien alle jenen Triebgest�rten, an denen der gute Sigmund seine helle Freude gehabt h�tte, ausgerechnet in die Provinz ausgewandert. Oder vielleicht kennt man hier einfach nur keine schwarze Spitzenunterw�sche, so da� sie �hnliche Begehrlichkeiten weckt wie seinerzeit Jeans in der DDR. Egal wie, zumindest fehlt mir neuerdings ein Slip, nachdem ein �hnlicher schon f�r die Ewigkeit auf Fotopapier festgehalten werden sollte.

Ich war gestern abend hier in der �rtlichen Sauna (eine sehr nostalgische Angelegenheit, denn der Bademeister, bei dem ich vor �ber 20 Jahren im angeschlossenen Schwimmbad meinen Freischwimmer gemacht habe, arbeitet immer noch hier - vielleicht habe ich ja einen geheimnisvollen Ort entdeckt, an dem die Uhren langsamer gehen?), um den Aufenthalt hier noch gesunder zu gestalten. Zum Gl�ck war es f�r die Saison ungew�hnlich leer, so da� ich einen sehr angenehmen Abend hatte (es waren �berwiegend Einheimische da, die nur Plattdeutsch gesprochen haben, entz�ckend) und bis kurz vor Toresschlu� blieb.

Es ist auch durchaus �blich, seinen Spind mal kurz unverschlossen zu lassen, w�hrend man seine restlichen Sachen einsammelt, duscht, sich die Haare f�nt usw. Die soziale Kontrolle funktioniert hier wohl noch recht gut, und es kommt eigentlich nie etwas dabei weg. Dachte ich zumindest bis gestern abend. Denn alter Gewohnheit folgend hatte auch ich meine Spindt�r nur angelehnt, nicht aber abgeschlossen, als ich mein Shampoo holte und unter der Dusche verschwand. Auch als ich zur�ck kam, fiel mir zun�chst nichts auf, bis ... ja, bis ich mich anziehen wollte und auch nach l�ngerer Suche meinen Slip nicht fand.

Ich konnte es zun�chst gar nicht glauben, der Gedanke, da� ihn jemand mitgehen lassen hatte, erschien mir einfach zu absurd. Aber es lie� sich auch nicht l�nger leugnen, schlie�lich war ich definitiv mit Slip gekommen. Also ab zum Bademeister. Ich erkl�rte ihm meine mi�liche Lage, und er war taktvoll genug, nur ganz dezent zu grinsen. Er ging auch gleich mit mir in den Umkleidebereich, um sich selbst davon zu �berzeugen, da� der "kleine Schwarze" nirgendwo zu finden war.

Mittlerweile hatte meine hektische Suche nat�rlich Aufmerksamkeit erregt, und die wenigen verbliebenen Besucher versammelten sich ebenfalls in der Umkleide, um der Sache auf den Grund zu gehen. Es handelte sich dabei ausnahmslos um Einheimische, alle gut und gerne jenseits der Pensionsgrenze und �berwiegend M�nner. Nat�rlich erkl�rten sie sich sofort bereit, einer jungen Frau bei der Suche zu helfen und lie�en sich zu diesem Zweck den Slip auch gern en detail beschreiben (grinsend: "nei, so'n Schl�pfer hob ich hier nich gesehen, das w��t ich wohl"). Der Slip blieb nat�rlich verschwunden.

Aber zumindest erheiterte die ganze Sache die Anwesenden sichtlich, und der Bademeister fragte schlie�lich lachend, ob er die Unterw�sche der anwesenden Herren (der "Dschungs") kontrollieren sollte, um sicherzustellen, da� niemand statt meiner meinen Slip trug. Darauf konnte ich dann aber dankend verzichten. Ich h�tte ihn in dem Fall wohl doch lieber nicht wiederhaben wollen. Also packte ich meine Sachen ein und schwor mir, friesische Saunen k�nftig nur mit speziell zu diesem Zweck erworbener, wei�er Baumwollunterw�sche in �bergr��e zu besuchen.

Als ich schon fast zur T�r raus war, n�herte sich etwas verlegen einer der �lteren Teilnehmer (sicherlich schon jenseits der 70) der Slip-Suchaktion und fragte, ob er mich nicht noch auf ein Glas Wein oder �hnliches einladen k�nnte. Ich mu� ihn einigerma�en erstaunt angeblickt haben, denn er schob die Erkl�rung sofort verschmitzt grinsend nach: "Jo, ich war n�mlich noch nie mit 'ner Deern ohne Unterb�chs aus, und das war doch schon immer mein Traum."

0 Zwischenrufe

Prev, Next

Schon gelesen?

2004-03-11 - Umzug!

2004-03-09 - Wenn man sie nur lie�e ...

2004-03-08 - C.

2004-03-05 - Brot, so oder so

2004-03-04 - Aus die Maus

hosted by DiaryLand.com

Vom Spanner zum W�schedieb 2002-08-06 13:11 Ich glaube, es wird allm�hlich Zeit, da� ich zur�ck nach Hamburg fahre, denn dieses friesische Dorf ist mir immer weniger geheuer. Auch wenn Ihr es nicht glaubt, aber es scheint wirklich so, als seien alle jenen Triebgest�rten, an denen der gute Sigmund seine helle Freude gehabt h�tte, ausgerechnet in die Provinz ausgewandert. Oder vielleicht kennt man hier einfach nur keine schwarze Spitzenunterw�sche, so da� sie �hnliche Begehrlichkeiten weckt wie seinerzeit Jeans in der DDR. Egal wie, zumindest fehlt mir neuerdings ein Slip, nachdem ein �hnlicher schon f�r die Ewigkeit auf Fotopapier festgehalten werden sollte.

Ich war gestern abend hier in der �rtlichen Sauna (eine sehr nostalgische Angelegenheit, denn der Bademeister, bei dem ich vor �ber 20 Jahren im angeschlossenen Schwimmbad meinen Freischwimmer gemacht habe, arbeitet immer noch hier - vielleicht habe ich ja einen geheimnisvollen Ort entdeckt, an dem die Uhren langsamer gehen?), um den Aufenthalt hier noch gesunder zu gestalten. Zum Gl�ck war es f�r die Saison ungew�hnlich leer, so da� ich einen sehr angenehmen Abend hatte (es waren �berwiegend Einheimische da, die nur Plattdeutsch gesprochen haben, entz�ckend) und bis kurz vor Toresschlu� blieb.

Es ist auch durchaus �blich, seinen Spind mal kurz unverschlossen zu lassen, w�hrend man seine restlichen Sachen einsammelt, duscht, sich die Haare f�nt usw. Die soziale Kontrolle funktioniert hier wohl noch recht gut, und es kommt eigentlich nie etwas dabei weg. Dachte ich zumindest bis gestern abend. Denn alter Gewohnheit folgend hatte auch ich meine Spindt�r nur angelehnt, nicht aber abgeschlossen, als ich mein Shampoo holte und unter der Dusche verschwand. Auch als ich zur�ck kam, fiel mir zun�chst nichts auf, bis ... ja, bis ich mich anziehen wollte und auch nach l�ngerer Suche meinen Slip nicht fand.

Ich konnte es zun�chst gar nicht glauben, der Gedanke, da� ihn jemand mitgehen lassen hatte, erschien mir einfach zu absurd. Aber es lie� sich auch nicht l�nger leugnen, schlie�lich war ich definitiv mit Slip gekommen. Also ab zum Bademeister. Ich erkl�rte ihm meine mi�liche Lage, und er war taktvoll genug, nur ganz dezent zu grinsen. Er ging auch gleich mit mir in den Umkleidebereich, um sich selbst davon zu �berzeugen, da� der "kleine Schwarze" nirgendwo zu finden war.

Mittlerweile hatte meine hektische Suche nat�rlich Aufmerksamkeit erregt, und die wenigen verbliebenen Besucher versammelten sich ebenfalls in der Umkleide, um der Sache auf den Grund zu gehen. Es handelte sich dabei ausnahmslos um Einheimische, alle gut und gerne jenseits der Pensionsgrenze und �berwiegend M�nner. Nat�rlich erkl�rten sie sich sofort bereit, einer jungen Frau bei der Suche zu helfen und lie�en sich zu diesem Zweck den Slip auch gern en detail beschreiben (grinsend: "nei, so'n Schl�pfer hob ich hier nich gesehen, das w��t ich wohl"). Der Slip blieb nat�rlich verschwunden.

Aber zumindest erheiterte die ganze Sache die Anwesenden sichtlich, und der Bademeister fragte schlie�lich lachend, ob er die Unterw�sche der anwesenden Herren (der "Dschungs") kontrollieren sollte, um sicherzustellen, da� niemand statt meiner meinen Slip trug. Darauf konnte ich dann aber dankend verzichten. Ich h�tte ihn in dem Fall wohl doch lieber nicht wiederhaben wollen. Also packte ich meine Sachen ein und schwor mir, friesische Saunen k�nftig nur mit speziell zu diesem Zweck erworbener, wei�er Baumwollunterw�sche in �bergr��e zu besuchen.

Als ich schon fast zur T�r raus war, n�herte sich etwas verlegen einer der �lteren Teilnehmer (sicherlich schon jenseits der 70) der Slip-Suchaktion und fragte, ob er mich nicht noch auf ein Glas Wein oder �hnliches einladen k�nnte. Ich mu� ihn einigerma�en erstaunt angeblickt haben, denn er schob die Erkl�rung sofort verschmitzt grinsend nach: "Jo, ich war n�mlich noch nie mit 'ner Deern ohne Unterb�chs aus, und das war doch schon immer mein Traum."