2002-10-02 - 12:18 - Hamburg neu entdecken

Wenn man l�nger in einer Stadt lebt, beschr�nkt man sich automatisch auf einige Viertel, in denen man sich haupts�chlich aufh�lt - und vernachl�ssigt dabei v�llig den Rest der Stadt. Na gut, es gibt auch durchaus Viertel in Hamburg, in die ich auch in den n�chsten zehn Jahren keinen Fu� setzen mu�. Aber bei anderen Stadtteilen ist eine gelegentliche "Wiederentdeckung" durchaus lohnenswert.

Manchmal mu� man nur mit offenen Augen durch eine Gegend schlendern, in die man sonst im Alltag seltener kommt und in der sich gerade viel ver�ndert. So was kann glatt einen Kurzurlaub in einer fremden Stadt ersetzen. Es kann zumindest ebenso spannend und aufregend sein, wie eine v�llig fremde Stadt neu zu entdecken.

Mir ging das mit dem Karoviertel so. Seit ich meinen Friseur gewechselt habe (allerdings vermisse ich gelegentlich die schrillen Kunden und die hauseigenen M�pse, die immer keuchend auf meine Schuhe sabberten), war ich nicht mehr in dem vermutlich kleinsten Stadtteil Hamburgs - also etwa anderthalb Jahre. Und dabei ist derzeit kaum irgendwo so viel in Bewegung wie dort. Es gibt st�ndig neue L�den, neue Caf�s, Clubs und Bars. Und es ist vermutlich bunter als jeder andere Teil Hamburgs.

Dementsprechend "bunt" sind nat�rlich auch die Bewohner dort - eine letzte Dom�ne der Punks, freischaffenden K�nstler, Exzentriker jeder Art. Und auch die L�den haben vor allem eines gemeinsam: Das Angebot ist reichlich schr�g, aber ziemlich trendy ... und an jedem zweiten Tresen werkelt der Verk�ufer zugleich als Hobby-DJ an einem ziemlich alten Plattenspieler.

Wohnen m�chte ich dort nicht unbedingt, aber f�r eine nachmitt�gliche Entdeckungsreise durch die eigene, fremde Stadt ist es einfach ideal. Sehr inspirierend. Die vielen kleinen Designer- und Fetischboutiquen neben schrillen Friseuren und Tattoo-Studios erinnern sehr an bestimmte Ecken in New York oder London. Quasi ein NYC-Kurztrip f�r all diejenigen, deren Miles-and-More-Konto grad nicht mal f�r Amsterdam, geschweige denn f�r �bersee reichen w�rde.

Wer das Karo-Viertel nicht kennt, aber grad in der Gegend weilt und abenteuerlustig ist, der sollte sich einige L�den nicht entgehen lassen (die ganz Mutigen sollten auch den bemopsten Friseur nicht vers�umen). Dazu geh�rt nat�rlich M�gde und Knechte, der Hort poetischer Propaganda (die T-Shirt-Frage ist noch nicht entschieden, aber derzeit f�hrt eindeutig die "Geistige Sanit�t"). Wahre Lieblingsst�cke kann man auch bei Garment finden, und Anzugtr�ger mit gutem Geschmack kommen an Herr von Eden nicht vorbei.

Wer seinen K�rper schon immer mal in Lack oder Latex h�llen wollte, um so ganz andere Seiten des Hamburger Nachtlebens zu erkunden, der darf auf keinen Fall Jungbluth �bergehen. �hnliches, nur eben nicht perfekt auf Ma� von Silvie gefertigt, nebst der gesamten Gothic-Palette findet man auch ein St�ck die Stra�e runter bei Lucky Lucy oder bei Plaste + Elaste. Sp�testens dann ist man auch reif f�r eine Kaffeepause. An gem�tlichen Caf�s herrscht zum Gl�ck wirklich kein Mangel, aber zu jeder Tageszeit einen Besuch wert ist die Yoko Mono Bar.

Wer dann der lieben Mutter, die eigentlich immer lieber Elvis statt Papa geheiratet h�tte, noch ein absurdes Souvenir aus der Ferne mitbringen m�chte, sollte einfach der gro�en Elvis-Pappfigur folgen und sich ruhig bei Trash �ber die Schwelle trauen.

Ok, genug zitiert aus Lyssas heimlichem Hamburg-Reisef�hrer f�r Stadtwiederentdecker. Ich habe mich zu diesem Eintrag hinrei�en lassen, weil ich jetzt zwei Mal in kurzer Folge in den Genu� einer Karo-Tour gekommen bin (erst mit Maximilian, der ohnehin mein liebster Shopping-Berater ist, und dann mit Marc, mit dem zusammen ich bereits viel Vergn�gen auf �hnlichen Entdeckungstouren durch NYC hatte). Und nein, leider bekomme ich in keinem der L�den bessere Konditionen f�r diese Werbung - sonst s��e ich nicht vorm PC, sondern w�rde grad meinem Lieblingslaster fr�nen.

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Hamburg neu entdecken 2002-10-02 12:18 Wenn man l�nger in einer Stadt lebt, beschr�nkt man sich automatisch auf einige Viertel, in denen man sich haupts�chlich aufh�lt - und vernachl�ssigt dabei v�llig den Rest der Stadt. Na gut, es gibt auch durchaus Viertel in Hamburg, in die ich auch in den n�chsten zehn Jahren keinen Fu� setzen mu�. Aber bei anderen Stadtteilen ist eine gelegentliche "Wiederentdeckung" durchaus lohnenswert.

Manchmal mu� man nur mit offenen Augen durch eine Gegend schlendern, in die man sonst im Alltag seltener kommt und in der sich gerade viel ver�ndert. So was kann glatt einen Kurzurlaub in einer fremden Stadt ersetzen. Es kann zumindest ebenso spannend und aufregend sein, wie eine v�llig fremde Stadt neu zu entdecken.

Mir ging das mit dem Karoviertel so. Seit ich meinen Friseur gewechselt habe (allerdings vermisse ich gelegentlich die schrillen Kunden und die hauseigenen M�pse, die immer keuchend auf meine Schuhe sabberten), war ich nicht mehr in dem vermutlich kleinsten Stadtteil Hamburgs - also etwa anderthalb Jahre. Und dabei ist derzeit kaum irgendwo so viel in Bewegung wie dort. Es gibt st�ndig neue L�den, neue Caf�s, Clubs und Bars. Und es ist vermutlich bunter als jeder andere Teil Hamburgs.

Dementsprechend "bunt" sind nat�rlich auch die Bewohner dort - eine letzte Dom�ne der Punks, freischaffenden K�nstler, Exzentriker jeder Art. Und auch die L�den haben vor allem eines gemeinsam: Das Angebot ist reichlich schr�g, aber ziemlich trendy ... und an jedem zweiten Tresen werkelt der Verk�ufer zugleich als Hobby-DJ an einem ziemlich alten Plattenspieler.

Wohnen m�chte ich dort nicht unbedingt, aber f�r eine nachmitt�gliche Entdeckungsreise durch die eigene, fremde Stadt ist es einfach ideal. Sehr inspirierend. Die vielen kleinen Designer- und Fetischboutiquen neben schrillen Friseuren und Tattoo-Studios erinnern sehr an bestimmte Ecken in New York oder London. Quasi ein NYC-Kurztrip f�r all diejenigen, deren Miles-and-More-Konto grad nicht mal f�r Amsterdam, geschweige denn f�r �bersee reichen w�rde.

Wer das Karo-Viertel nicht kennt, aber grad in der Gegend weilt und abenteuerlustig ist, der sollte sich einige L�den nicht entgehen lassen (die ganz Mutigen sollten auch den bemopsten Friseur nicht vers�umen). Dazu geh�rt nat�rlich M�gde und Knechte, der Hort poetischer Propaganda (die T-Shirt-Frage ist noch nicht entschieden, aber derzeit f�hrt eindeutig die "Geistige Sanit�t"). Wahre Lieblingsst�cke kann man auch bei Garment finden, und Anzugtr�ger mit gutem Geschmack kommen an Herr von Eden nicht vorbei.

Wer seinen K�rper schon immer mal in Lack oder Latex h�llen wollte, um so ganz andere Seiten des Hamburger Nachtlebens zu erkunden, der darf auf keinen Fall Jungbluth �bergehen. �hnliches, nur eben nicht perfekt auf Ma� von Silvie gefertigt, nebst der gesamten Gothic-Palette findet man auch ein St�ck die Stra�e runter bei Lucky Lucy oder bei Plaste + Elaste. Sp�testens dann ist man auch reif f�r eine Kaffeepause. An gem�tlichen Caf�s herrscht zum Gl�ck wirklich kein Mangel, aber zu jeder Tageszeit einen Besuch wert ist die Yoko Mono Bar.

Wer dann der lieben Mutter, die eigentlich immer lieber Elvis statt Papa geheiratet h�tte, noch ein absurdes Souvenir aus der Ferne mitbringen m�chte, sollte einfach der gro�en Elvis-Pappfigur folgen und sich ruhig bei Trash �ber die Schwelle trauen.

Ok, genug zitiert aus Lyssas heimlichem Hamburg-Reisef�hrer f�r Stadtwiederentdecker. Ich habe mich zu diesem Eintrag hinrei�en lassen, weil ich jetzt zwei Mal in kurzer Folge in den Genu� einer Karo-Tour gekommen bin (erst mit Maximilian, der ohnehin mein liebster Shopping-Berater ist, und dann mit Marc, mit dem zusammen ich bereits viel Vergn�gen auf �hnlichen Entdeckungstouren durch NYC hatte). Und nein, leider bekomme ich in keinem der L�den bessere Konditionen f�r diese Werbung - sonst s��e ich nicht vorm PC, sondern w�rde grad meinem Lieblingslaster fr�nen.