2002-10-03 - 23:37 - Der Ruf der Hauptstadt

So sehr ich Hamburg auch liebe, gelegentlich kann ich dem Ruf der Hauptstadt nicht widerstehen, insbesondere dann nicht, wenn meine Freundin Sabine diejenige ist, die laut ruft und Q ohnehin neuerdings dort campiert. Und welcher Tag w�re angemessener f�r eine Berlinreise als der Tag der deutschen Einheit? (Na gut, ich geb's zu, von den Feierlichkeiten hier vor Ort bekomme ich au�er nervigen Stra�ensperrungen, die f�r stundenlanges Rumirren sorgen, so gar nichts mit, aber es pa�te grad so nett.)

Sofern allerdings die Vorbereitungen und der erste Abend etwas �ber den Rest des Wochenendes aussagen, k�nnte es ziemlich trubelig werden. Bereits das Packen gestaltete sich einigerma�en chaotisch und wurde von unvorhergesehenen Ereignissen unterbrochen. Aber ich gebe zu, da� Packen bei mir - wie vermutlich bei den meisten Frauen - generell eine komplizierte Aktion ist. Wem das System nicht vertraut ist, f�r den hier noch mal kurz die Grundregeln des Kofferpackens f�r Frauen:

1. Man nimmt prinzipiell viel zu viel mit, vor allem Schuhe f�r jede Gelegenheit - 2. Man rei�t hektisch diverse Kleidungsst�cke aus dem Schrank, inspiziert sie kurz und wirft sie dann entnervt aufs Bett - 3. Man beklagt lautstark den Mangel an ad�quater Bekleidung - 4. Man schmei�t entscheidungsunfreudig einfach alles M�gliche in den Koffer - 5. Man hat keine Zeit mehr und l��t die Reste des Schrankinhaltes auf dem Bett liegen, so da� man sich bei der R�ckkehr auch gr�ndlich �ber sich selbst �rgern kann.

Ich befand mich grad in Phase 2, genauer gesagt in der Auswahl der passenden Unterw�sche (ja, ja, schon wieder) zu den diversen Outfits, die bereits auf meinem Bett gelandet waren. Leider hatte ich die Schublade mit den BHs ein wenig zu energisch aufgerissen, so da� ich pl�tzlich das gesamte Ding in der Hand hielt, w�hrend sich dessen Inhalt �ber meine F��e ergo�.

Ich kam nur noch dazu, eine Auswahl an Dessous aufs Bett zu werfen, als es auch schon an der Haust�r klingelte. Nat�rlich war es nicht der Postbote mit einem netten Geschenk f�r mich (oder zumindest mit der ersehnten Amazon-Lieferung), sondern der Hausmeister, der zum denkbar ung�nstigsten Zeitpunkt meine Wohnung in Begleitung eines Heizungsfachmanns inspizieren wollte. Angeblich werde mein Nachbar durch n�chtliches Bollern aus der Heizung gest�rt, dessen Ursache sich nicht anders als durch gr�ndliche Inspektion ermitteln lie� (ha, wenn hier einer bollert, dann ist das mein Nachbar selbst beim Sex).

Und nat�rlich, wie k�nnte es anders sein, hatte er ausgerechnet den Heizk�rper im Schlafzimmer im Verdacht. Zeit zum Aufr�umen war selbstverst�ndlich keine mehr, und so stiefelten die Herren mit unverhohlener Begeisterung durch meine Kleider- und Dessousberge im Schlafzimmer. Die Quelle der n�chtlichen St�rungen konnten sie dort allerdings nicht ausfindig machen (das w�re nun auch wirklich zuviel des Guten gewesen), aber daf�r w�nschte mir der Hausmeister grinsend noch ein recht sch�nes Wochenende, was der Heizer mit heftigem Kopfnicken unterstrich.

Mal sehen, was das Wochenende noch so bringt. Der Einstieg mit einem gem�tlichen Frauenabend bei Sekt und gutem Essen war schon recht vielversprechend - zumindest als wir den wirklich blutigen Themenkreis Geburt und ihre unerquicklichen Nebenwirkungen abgehakt hatten. (Man mu� dazu wissen, da� ich als Einzige der Anwesenden weder Kinder habe, derzeit austrage, noch plane in absehbarer Zeit welche in die Welt zu setzen, also gewisserma�en gehandicapt war.) Den Rest der Zeit haben wir dann sehr gleichm��ig aufgeteilt: Nachdem der �bliche Tratsch ausgetauscht war, konnten wir uns ungest�rt den Vorg�ngen vor der Schwangerschaft widmen - muntere Diskussionen �ber den Zeugungsvorgang und seine durchaus heiteren Varianten und T�cken.

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Der Ruf der Hauptstadt 2002-10-03 23:37 So sehr ich Hamburg auch liebe, gelegentlich kann ich dem Ruf der Hauptstadt nicht widerstehen, insbesondere dann nicht, wenn meine Freundin Sabine diejenige ist, die laut ruft und Q ohnehin neuerdings dort campiert. Und welcher Tag w�re angemessener f�r eine Berlinreise als der Tag der deutschen Einheit? (Na gut, ich geb's zu, von den Feierlichkeiten hier vor Ort bekomme ich au�er nervigen Stra�ensperrungen, die f�r stundenlanges Rumirren sorgen, so gar nichts mit, aber es pa�te grad so nett.)

Sofern allerdings die Vorbereitungen und der erste Abend etwas �ber den Rest des Wochenendes aussagen, k�nnte es ziemlich trubelig werden. Bereits das Packen gestaltete sich einigerma�en chaotisch und wurde von unvorhergesehenen Ereignissen unterbrochen. Aber ich gebe zu, da� Packen bei mir - wie vermutlich bei den meisten Frauen - generell eine komplizierte Aktion ist. Wem das System nicht vertraut ist, f�r den hier noch mal kurz die Grundregeln des Kofferpackens f�r Frauen:

1. Man nimmt prinzipiell viel zu viel mit, vor allem Schuhe f�r jede Gelegenheit - 2. Man rei�t hektisch diverse Kleidungsst�cke aus dem Schrank, inspiziert sie kurz und wirft sie dann entnervt aufs Bett - 3. Man beklagt lautstark den Mangel an ad�quater Bekleidung - 4. Man schmei�t entscheidungsunfreudig einfach alles M�gliche in den Koffer - 5. Man hat keine Zeit mehr und l��t die Reste des Schrankinhaltes auf dem Bett liegen, so da� man sich bei der R�ckkehr auch gr�ndlich �ber sich selbst �rgern kann.

Ich befand mich grad in Phase 2, genauer gesagt in der Auswahl der passenden Unterw�sche (ja, ja, schon wieder) zu den diversen Outfits, die bereits auf meinem Bett gelandet waren. Leider hatte ich die Schublade mit den BHs ein wenig zu energisch aufgerissen, so da� ich pl�tzlich das gesamte Ding in der Hand hielt, w�hrend sich dessen Inhalt �ber meine F��e ergo�.

Ich kam nur noch dazu, eine Auswahl an Dessous aufs Bett zu werfen, als es auch schon an der Haust�r klingelte. Nat�rlich war es nicht der Postbote mit einem netten Geschenk f�r mich (oder zumindest mit der ersehnten Amazon-Lieferung), sondern der Hausmeister, der zum denkbar ung�nstigsten Zeitpunkt meine Wohnung in Begleitung eines Heizungsfachmanns inspizieren wollte. Angeblich werde mein Nachbar durch n�chtliches Bollern aus der Heizung gest�rt, dessen Ursache sich nicht anders als durch gr�ndliche Inspektion ermitteln lie� (ha, wenn hier einer bollert, dann ist das mein Nachbar selbst beim Sex).

Und nat�rlich, wie k�nnte es anders sein, hatte er ausgerechnet den Heizk�rper im Schlafzimmer im Verdacht. Zeit zum Aufr�umen war selbstverst�ndlich keine mehr, und so stiefelten die Herren mit unverhohlener Begeisterung durch meine Kleider- und Dessousberge im Schlafzimmer. Die Quelle der n�chtlichen St�rungen konnten sie dort allerdings nicht ausfindig machen (das w�re nun auch wirklich zuviel des Guten gewesen), aber daf�r w�nschte mir der Hausmeister grinsend noch ein recht sch�nes Wochenende, was der Heizer mit heftigem Kopfnicken unterstrich.

Mal sehen, was das Wochenende noch so bringt. Der Einstieg mit einem gem�tlichen Frauenabend bei Sekt und gutem Essen war schon recht vielversprechend - zumindest als wir den wirklich blutigen Themenkreis Geburt und ihre unerquicklichen Nebenwirkungen abgehakt hatten. (Man mu� dazu wissen, da� ich als Einzige der Anwesenden weder Kinder habe, derzeit austrage, noch plane in absehbarer Zeit welche in die Welt zu setzen, also gewisserma�en gehandicapt war.) Den Rest der Zeit haben wir dann sehr gleichm��ig aufgeteilt: Nachdem der �bliche Tratsch ausgetauscht war, konnten wir uns ungest�rt den Vorg�ngen vor der Schwangerschaft widmen - muntere Diskussionen �ber den Zeugungsvorgang und seine durchaus heiteren Varianten und T�cken.