2002-11-02 - 18:19 - Kontaktfehlanzeige

Gestern erhielt ich �berraschend Post, die offensichtlich fehlgeleitet war. Sie war an eine Frau gerichtet, die grad irgendwo im Netz eine Kontaktanzeige aufgegeben haben mu�. Zumindest ging das aus dem Inhalt der Mail hervor, und ich habe so etwas schon seit �ber zwei Jahren nicht mehr getan (Ihr wi�t schon, die wilden Jahre sind vorbei).

Der begierige Kandidat schilderte dabei nicht nur seine �u�erlichen Vorz�ge ("anzeigen�blich") sowie seinen Ehestand ("geschieden") und seinen Beruf ("Unternehmer" -sind sie das nicht alle?), sondern er verstand es auch, seine vermeintlich wesentlichen Charakter-Merkmale in einen unauff�lligen Nebensatz zu verpacken.

"..., au�erdem bin ich sowohl praktizierender Katholik und Umweltsch�tzer als auch devoter Fu�fetischist." Ah ja ... Eine etwas, nun ja, eigenwillige Aufz�hlung, zumindest kann ich nicht wirklich erkennen, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Oder sollte mir die Reihenfolge etwas sagen?

Immerhin best�rkt es mich in meinem hei�geliebten Vorurteil, da� der Katholizismus gewissen Fetischen und einem Hang zu ritualisierten Praktiken durchaus Vorschub zu leisten vermag (ja, hier spricht die protestantische Ketzerin in mir; inquisitorische Prozesse sind mindestens drei Tage im Voraus schriftlich bei mir anzumelden). Wenn man schon mit Bildern davon aufw�chst, wie der Papst an hohen Feiertagen in komplizierte Fu�waschungsrituale verwickelt ist ...

Aber gut, zum Gl�ck hat der nette Mann seine Handy-Nummer angef�gt, so da� ich ihn in den n�chsten Tagen h�chstpers�nlich zu seinen Neigungen befragen kann. Wer wei�, vielleicht erhalte ich so v�llig neue Einblicke in erstaunliche Freiluftsexualpraktiken beim Kr�tenretten an eiskalten Gebirgsseen. Ich werde berichten ...

Noch �berraschender verlief jedoch das letzte Treffen meiner Bekannten Sandra mit einem Internetflirt. Die beiden hat sich einige Zeit gemailt, gelegentlich telefoniert und sich dann schlie�lich in einem Restaurant zum Essen getroffen.

Der Abend entwickelte sich sehr angenehm, so da� man beschlo�, noch einen Drink in seiner Wohnung zu nehmen. Au�erdem wollte er ihr nach eigener Aussage noch wichtige Dinge erz�hlen, die zu intim f�r den eher �ffentlichen Rahmen des Restaurants waren.

Bei ihm angekommen, stellte Sandra irritiert fest, da� sich einem der Zimmer ein gro�er Laufstall befand. W�hrend er noch mit dem Wein hantierte, gr�belte sie bereits, wie sie damit umgehen wollte, da� er offensichtlich Kleinkinder aus einer vorherigen Beziehung hatte, von denen sie bislang noch nichts wu�te.

Aber leider lag sie mit ihrer Vermutung v�llig falsch, wie sich wenige Minuten sp�ter herausstellen sollte. Der gute Mann hatte n�mlich gar keine Kinder und plante auch nicht, in n�chster Zeit mit Sandra welche in die Welt zu setzen. Er hat schlicht einen ausgepr�gten Windelfetisch und hopst selbst phasenweise in selbige gekleidet mit einem befreundeten Leidensgenossen in dem Laufstall herum.

Die Fassung verlor Sandra allerdings erst, als er ihr zus�tzlich stolz seine gro�e Kollektion an Windelh�schen und Baby-Dolls f�r Erwachsene pr�sentierte. Da mu�te sie sich dann eingestehen, da� sie derartige Vorlieben in n�chster Zeit wohl auch bei aller Sympathie nicht in ihr Sexualleben w�rde integrieren k�nnen.

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Kontaktfehlanzeige 2002-11-02 18:19 Gestern erhielt ich �berraschend Post, die offensichtlich fehlgeleitet war. Sie war an eine Frau gerichtet, die grad irgendwo im Netz eine Kontaktanzeige aufgegeben haben mu�. Zumindest ging das aus dem Inhalt der Mail hervor, und ich habe so etwas schon seit �ber zwei Jahren nicht mehr getan (Ihr wi�t schon, die wilden Jahre sind vorbei).

Der begierige Kandidat schilderte dabei nicht nur seine �u�erlichen Vorz�ge ("anzeigen�blich") sowie seinen Ehestand ("geschieden") und seinen Beruf ("Unternehmer" -sind sie das nicht alle?), sondern er verstand es auch, seine vermeintlich wesentlichen Charakter-Merkmale in einen unauff�lligen Nebensatz zu verpacken.

"..., au�erdem bin ich sowohl praktizierender Katholik und Umweltsch�tzer als auch devoter Fu�fetischist." Ah ja ... Eine etwas, nun ja, eigenwillige Aufz�hlung, zumindest kann ich nicht wirklich erkennen, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Oder sollte mir die Reihenfolge etwas sagen?

Immerhin best�rkt es mich in meinem hei�geliebten Vorurteil, da� der Katholizismus gewissen Fetischen und einem Hang zu ritualisierten Praktiken durchaus Vorschub zu leisten vermag (ja, hier spricht die protestantische Ketzerin in mir; inquisitorische Prozesse sind mindestens drei Tage im Voraus schriftlich bei mir anzumelden). Wenn man schon mit Bildern davon aufw�chst, wie der Papst an hohen Feiertagen in komplizierte Fu�waschungsrituale verwickelt ist ...

Aber gut, zum Gl�ck hat der nette Mann seine Handy-Nummer angef�gt, so da� ich ihn in den n�chsten Tagen h�chstpers�nlich zu seinen Neigungen befragen kann. Wer wei�, vielleicht erhalte ich so v�llig neue Einblicke in erstaunliche Freiluftsexualpraktiken beim Kr�tenretten an eiskalten Gebirgsseen. Ich werde berichten ...

Noch �berraschender verlief jedoch das letzte Treffen meiner Bekannten Sandra mit einem Internetflirt. Die beiden hat sich einige Zeit gemailt, gelegentlich telefoniert und sich dann schlie�lich in einem Restaurant zum Essen getroffen.

Der Abend entwickelte sich sehr angenehm, so da� man beschlo�, noch einen Drink in seiner Wohnung zu nehmen. Au�erdem wollte er ihr nach eigener Aussage noch wichtige Dinge erz�hlen, die zu intim f�r den eher �ffentlichen Rahmen des Restaurants waren.

Bei ihm angekommen, stellte Sandra irritiert fest, da� sich einem der Zimmer ein gro�er Laufstall befand. W�hrend er noch mit dem Wein hantierte, gr�belte sie bereits, wie sie damit umgehen wollte, da� er offensichtlich Kleinkinder aus einer vorherigen Beziehung hatte, von denen sie bislang noch nichts wu�te.

Aber leider lag sie mit ihrer Vermutung v�llig falsch, wie sich wenige Minuten sp�ter herausstellen sollte. Der gute Mann hatte n�mlich gar keine Kinder und plante auch nicht, in n�chster Zeit mit Sandra welche in die Welt zu setzen. Er hat schlicht einen ausgepr�gten Windelfetisch und hopst selbst phasenweise in selbige gekleidet mit einem befreundeten Leidensgenossen in dem Laufstall herum.

Die Fassung verlor Sandra allerdings erst, als er ihr zus�tzlich stolz seine gro�e Kollektion an Windelh�schen und Baby-Dolls f�r Erwachsene pr�sentierte. Da mu�te sie sich dann eingestehen, da� sie derartige Vorlieben in n�chster Zeit wohl auch bei aller Sympathie nicht in ihr Sexualleben w�rde integrieren k�nnen.