2002-11-20 - 17:10 - Oops, Ihr Analst�psel piepst

Es wird dringend Zeit, da� Ihr eine andere wichtige Darstellerin meiner kleinen privaten Soap hier kennenlernt, die bislang arg unterrepr�sentiert ist: meine beste Freundin Kerstin. Die weltbeste Freundin �berhaupt.

Kerstin und ich haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Wir unterscheiden uns nicht nur �u�erlich sehr, sondern auch charakterlich in elementaren Punkten. Sie ist ein absoluter Beziehungs- und Familienmensch (mit einem entz�ckenden, vierj�hrigen Sohn), der sehr ungern allein ist. Ich hingegen brauche Zeit ganz allein wie andere Luft zum Atmen. Sie w�rde nie allein in den Urlaub fahren. Ich sofort, mit dem gr��ten Vergn�gen. Sie ist enorm se�haft, ich leide chronisch unter Fernweh.

Sie wirkt eher sch�chtern und introvertiert - was oft dazu f�hrt, da� man sie untersch�tzt und hinterher sein blaues Wunder erlebt. Sie sieht zwar lieb und harmlos aus, kann aber mit einer Unschuldsmine die b�sesten Dinge sagen. Mir hingegen traut man immer viel b�sere Dinge zu als ich tats�chlich tun w�rde. Lieb und unschuldig auszusehen ist einfach nicht Bestandteil meines Repertoires.

Aber Ihr werdet sie im Laufe der Zeit schon noch n�her kennenlernen. Wichtig ist nur, da� wir uns, vermutlich gerade wegen der gro�en Gegens�tze, ziemlich gut erg�nzen und einander �berhaupt sehr guttun. Und da� wir in den letzten neun Jahren viel miteinander erlebt haben ... es aber trotzdem noch "first times" gibt.

So ein erstes Mal war uns vor gestern verg�nnt. Kerstin war n�mlich in ihrem gesamten Leben noch nie in einem Sex-Shop. Ich hingegen mu�te nat�rlich in den ber�chtigten "wilderen Tagen" so ziemlich jeden Laden entlang der Reeperbahn mal genauer unter die Lupe nehmen.

Nun wollte Kerstin aber gerne ihrer langj�hrige Beziehung mit einer spannenden Nacht ohne Kind im Hotel neuen Schwung verleihen und sich zu diesem Zweck mal an entsprechenden Hilfsmitteln wie s�ndigen Dessous und diversem Spielzeug versuchen. Also beschlo� sie heroisch, sich endlich in einen Sex-Shop zu trauen und bat mich um eine F�hrung �ber die Reeperbahn.

Beim Betreten des ersten Ladens war ihr noch sichtlich unwohl. Sie guckte verlegen auf dem Fu�boden herum, scharrte ein wenig mit den F��en und tauchte schlie�lich hinter einem Regal mit zweifelhafter Literatur ab, sehr bem�ht, die zahllosen gro�br�stigen Nackten auf den B�chern nicht zur Kenntnis zu nehmen.

Dann begutachteten wir gemeinsam das Sortiment an Spielzeug, lachten �ber Dinge wie Penispumpen und spekulierten �ber den genauen Verwendungszweck von so manch au�erirdisch anmutendem Ger�t. Schlie�lich blieb Kerstin sehr unschl�ssig in der Abteilung mit Vibratoren stehen. Die Auswahl war einfach zu gro�.

Also stapfte ich kurzentschlossen zum Tresen, schnappte mir einige der Ausstellungsst�cke dort und sagte zum Verk�ufer: "Ich leih mir die mal ein paar Minuten." - "Wo wollen Sie denn damit hin?" - "Zu meiner Freundin dort hinten, da, hinter dem Regal."

Auftritt Kerstin: Man sah kurz ihren hochroten Kopf �ber dem Regal erscheinen, ein sch�chternes Winken, und schon war sie wieder irgendwo in den Tiefen des Sexshops abgetaucht. Sie starrte mich zun�chst entgeistert an, mu�te dann aber zugeben, da� es f�r die Wahl des k�nftigen Spielzeugs enorm hilfreich sein kann, die Teile aus verschiedensten Materialien zumindest mal kurz in der Hand zu halten.

Der Schritt in den n�chsten Laden kostete schon weitaus weniger �berwindung, und im dritten Shop konnte sie sich dann nach l�ngerer, schon recht entspannter Fachsimpelei f�r verschiedene Spielzeuge entscheiden.

Leider hatte der wirklich sehr charmante Kassierer den Sicherheitsstreifen an einem Buttplug (entschuldigt den Anglizismus, aber der klingt einfach besser als das entsprechende deutsche Wort) wohl nicht richtig entfernt, so da� es beim Verlassen des Ladens laut und deutlich piepte.

V�llig unbek�mmert rief uns der nette junge Mann hinterher: "Oh, ich glaube, das ist Ihr Analst�psel, der da so piept. Kommen Sie doch bitte noch mal kurz zur Kasse." Und schon war die frisch gewonnene Fassung dahin.

Alle anderen Kunden, ausschlie�lich M�nner �brigens, starrten uns ungemein interessiert an, Kerstins Gesichtsfarbe durchlief verschiedene Rotstufen, und schlie�lich erlagen wir beide einem �u�erst unerwachsenen Lachanfall, der nur langsam in haltloses Gekicher �berging, w�hrend der Verk�ufer seelenruhig weiter an dem Plug rumpulte.

Ich hoffe nur inst�ndig, da� Kerstin in der Nacht der N�chte nicht schon beim Auspacken des Plugs einen erneuten Lachanfall bekommt und sich hilflos glucksend in ihren neuen, rosenbesetzten halterlosen Str�mpfen auf dem Bett w�lzt statt ihren Freund zu verf�hren.

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Oops, Ihr Analst�psel piepst 2002-11-20 17:10 Es wird dringend Zeit, da� Ihr eine andere wichtige Darstellerin meiner kleinen privaten Soap hier kennenlernt, die bislang arg unterrepr�sentiert ist: meine beste Freundin Kerstin. Die weltbeste Freundin �berhaupt.

Kerstin und ich haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Wir unterscheiden uns nicht nur �u�erlich sehr, sondern auch charakterlich in elementaren Punkten. Sie ist ein absoluter Beziehungs- und Familienmensch (mit einem entz�ckenden, vierj�hrigen Sohn), der sehr ungern allein ist. Ich hingegen brauche Zeit ganz allein wie andere Luft zum Atmen. Sie w�rde nie allein in den Urlaub fahren. Ich sofort, mit dem gr��ten Vergn�gen. Sie ist enorm se�haft, ich leide chronisch unter Fernweh.

Sie wirkt eher sch�chtern und introvertiert - was oft dazu f�hrt, da� man sie untersch�tzt und hinterher sein blaues Wunder erlebt. Sie sieht zwar lieb und harmlos aus, kann aber mit einer Unschuldsmine die b�sesten Dinge sagen. Mir hingegen traut man immer viel b�sere Dinge zu als ich tats�chlich tun w�rde. Lieb und unschuldig auszusehen ist einfach nicht Bestandteil meines Repertoires.

Aber Ihr werdet sie im Laufe der Zeit schon noch n�her kennenlernen. Wichtig ist nur, da� wir uns, vermutlich gerade wegen der gro�en Gegens�tze, ziemlich gut erg�nzen und einander �berhaupt sehr guttun. Und da� wir in den letzten neun Jahren viel miteinander erlebt haben ... es aber trotzdem noch "first times" gibt.

So ein erstes Mal war uns vor gestern verg�nnt. Kerstin war n�mlich in ihrem gesamten Leben noch nie in einem Sex-Shop. Ich hingegen mu�te nat�rlich in den ber�chtigten "wilderen Tagen" so ziemlich jeden Laden entlang der Reeperbahn mal genauer unter die Lupe nehmen.

Nun wollte Kerstin aber gerne ihrer langj�hrige Beziehung mit einer spannenden Nacht ohne Kind im Hotel neuen Schwung verleihen und sich zu diesem Zweck mal an entsprechenden Hilfsmitteln wie s�ndigen Dessous und diversem Spielzeug versuchen. Also beschlo� sie heroisch, sich endlich in einen Sex-Shop zu trauen und bat mich um eine F�hrung �ber die Reeperbahn.

Beim Betreten des ersten Ladens war ihr noch sichtlich unwohl. Sie guckte verlegen auf dem Fu�boden herum, scharrte ein wenig mit den F��en und tauchte schlie�lich hinter einem Regal mit zweifelhafter Literatur ab, sehr bem�ht, die zahllosen gro�br�stigen Nackten auf den B�chern nicht zur Kenntnis zu nehmen.

Dann begutachteten wir gemeinsam das Sortiment an Spielzeug, lachten �ber Dinge wie Penispumpen und spekulierten �ber den genauen Verwendungszweck von so manch au�erirdisch anmutendem Ger�t. Schlie�lich blieb Kerstin sehr unschl�ssig in der Abteilung mit Vibratoren stehen. Die Auswahl war einfach zu gro�.

Also stapfte ich kurzentschlossen zum Tresen, schnappte mir einige der Ausstellungsst�cke dort und sagte zum Verk�ufer: "Ich leih mir die mal ein paar Minuten." - "Wo wollen Sie denn damit hin?" - "Zu meiner Freundin dort hinten, da, hinter dem Regal."

Auftritt Kerstin: Man sah kurz ihren hochroten Kopf �ber dem Regal erscheinen, ein sch�chternes Winken, und schon war sie wieder irgendwo in den Tiefen des Sexshops abgetaucht. Sie starrte mich zun�chst entgeistert an, mu�te dann aber zugeben, da� es f�r die Wahl des k�nftigen Spielzeugs enorm hilfreich sein kann, die Teile aus verschiedensten Materialien zumindest mal kurz in der Hand zu halten.

Der Schritt in den n�chsten Laden kostete schon weitaus weniger �berwindung, und im dritten Shop konnte sie sich dann nach l�ngerer, schon recht entspannter Fachsimpelei f�r verschiedene Spielzeuge entscheiden.

Leider hatte der wirklich sehr charmante Kassierer den Sicherheitsstreifen an einem Buttplug (entschuldigt den Anglizismus, aber der klingt einfach besser als das entsprechende deutsche Wort) wohl nicht richtig entfernt, so da� es beim Verlassen des Ladens laut und deutlich piepte.

V�llig unbek�mmert rief uns der nette junge Mann hinterher: "Oh, ich glaube, das ist Ihr Analst�psel, der da so piept. Kommen Sie doch bitte noch mal kurz zur Kasse." Und schon war die frisch gewonnene Fassung dahin.

Alle anderen Kunden, ausschlie�lich M�nner �brigens, starrten uns ungemein interessiert an, Kerstins Gesichtsfarbe durchlief verschiedene Rotstufen, und schlie�lich erlagen wir beide einem �u�erst unerwachsenen Lachanfall, der nur langsam in haltloses Gekicher �berging, w�hrend der Verk�ufer seelenruhig weiter an dem Plug rumpulte.

Ich hoffe nur inst�ndig, da� Kerstin in der Nacht der N�chte nicht schon beim Auspacken des Plugs einen erneuten Lachanfall bekommt und sich hilflos glucksend in ihren neuen, rosenbesetzten halterlosen Str�mpfen auf dem Bett w�lzt statt ihren Freund zu verf�hren.