2002-11-26 - 20:44 - Bowling for Columbine

Kino-Tips sind ja sonst nicht unbedingt meine Dom�ne, aber diesen hier kann ich mir einfach nicht verkneifen. Ich bin n�mlich mit eher verhaltenem Enthusiasmus ins Kino gegangen, um mir mit Q "Bowling for Columbine" anzusehen. Und ich gestehe: Ich kam begeistert wieder raus. Restlos begeistert.

Der Film ist ein absolutes Mu� und erh�lt das Lyssa-G�tesiegel in Gold mit Diamantbesatz. Also ab ins Programm-Kino Eurer Wahl.

Der Dokumentar-Filmer, Buchautor und Aush�ngeschild der us-amerikanischen Linken Michael Moore versucht in diesem Film, dem Ursprung der enormen Gewaltbereitschaft seiner lieben Mitb�rger auf die Spur zu kommen. Als Aufh�nger nutzt er das Massaker vom 20.4.1999 an der Columbine High School in Littleton, Colorado, bei dem 12 Sch�ler und ein Lehrer erschossen wurden.

F�r den Film ist er allerdings an die unterschiedlichsten Orte in den USA und Kanada gereist und hat die verschiedensten Menschen interviewt. Darunter so ungleiche Zeitgenossen wie den Lieblingss�ndenbock der klerikalen Rechten Marilyn Manson und Charlton "from my cold dead hands" Heston, den Vorsitzenden der NRA, der m�chtigsten amerikanischen Lobby - ein Mann, der bei mir sofort Bei�reflexe ausl�st.

Dazu kommen dann v�llig aberwitzige Szenen aus dem Alltag, die er blo� lakonisch kommentiert. So geht er etwa in eine Bank, die gleichzeitig als lizenzierter Waffenh�ndler fungiert und allen Neu-Kunden zur Kontoer�ffnung eine Schu�waffe schenkt (wobei leider nicht klar wird, wozu man die brauchen soll, wenn doch das Geld jetzt nicht mehr unter der Matratze versteckt ist). Niemand scheint etwas dabei zu finden, als er ein Konto er�ffnet, die versprochene Schu�waffe verlangt und sie auch sofort im hauseigenen Schie�stand testet.

Die riesige Menge an Bildern und Statements f�gt er zusammen mit Ausschnitten von Politikerreden, Kriegsreportagen, Fernsehnachrichten usw. und kommentiert sie ... trocken. Klingt furchtbar steif und moralisch, ist aber so unglaublich b�se (und vor allem gut gemacht), da� man gar nicht anders kann als entsetzt zu lachen.

Ja, nat�rlich ist das alles politisch eindeutig gef�rbt und so gar nicht frei von Polemik, aber es ist einfach unglaublich gut. Und ich habe ewig nicht mehr so gelacht, weder beim Lesen noch im Kino oder sonstwo. Wenn Euch meine Zeilen hier gelegentlich ein leises Schmunzeln entlocken k�nnen, werdet Ihr in dem Film garantiert schallend lachen ... und nachdenklich werden ... und ungl�ubig staunen ... und Euch aufregen ... vor allem aber unglaublich lachen.

Spiegel-Interview mit Michael Moore

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Bowling for Columbine 2002-11-26 20:44 Kino-Tips sind ja sonst nicht unbedingt meine Dom�ne, aber diesen hier kann ich mir einfach nicht verkneifen. Ich bin n�mlich mit eher verhaltenem Enthusiasmus ins Kino gegangen, um mir mit Q "Bowling for Columbine" anzusehen. Und ich gestehe: Ich kam begeistert wieder raus. Restlos begeistert.

Der Film ist ein absolutes Mu� und erh�lt das Lyssa-G�tesiegel in Gold mit Diamantbesatz. Also ab ins Programm-Kino Eurer Wahl.

Der Dokumentar-Filmer, Buchautor und Aush�ngeschild der us-amerikanischen Linken Michael Moore versucht in diesem Film, dem Ursprung der enormen Gewaltbereitschaft seiner lieben Mitb�rger auf die Spur zu kommen. Als Aufh�nger nutzt er das Massaker vom 20.4.1999 an der Columbine High School in Littleton, Colorado, bei dem 12 Sch�ler und ein Lehrer erschossen wurden.

F�r den Film ist er allerdings an die unterschiedlichsten Orte in den USA und Kanada gereist und hat die verschiedensten Menschen interviewt. Darunter so ungleiche Zeitgenossen wie den Lieblingss�ndenbock der klerikalen Rechten Marilyn Manson und Charlton "from my cold dead hands" Heston, den Vorsitzenden der NRA, der m�chtigsten amerikanischen Lobby - ein Mann, der bei mir sofort Bei�reflexe ausl�st.

Dazu kommen dann v�llig aberwitzige Szenen aus dem Alltag, die er blo� lakonisch kommentiert. So geht er etwa in eine Bank, die gleichzeitig als lizenzierter Waffenh�ndler fungiert und allen Neu-Kunden zur Kontoer�ffnung eine Schu�waffe schenkt (wobei leider nicht klar wird, wozu man die brauchen soll, wenn doch das Geld jetzt nicht mehr unter der Matratze versteckt ist). Niemand scheint etwas dabei zu finden, als er ein Konto er�ffnet, die versprochene Schu�waffe verlangt und sie auch sofort im hauseigenen Schie�stand testet.

Die riesige Menge an Bildern und Statements f�gt er zusammen mit Ausschnitten von Politikerreden, Kriegsreportagen, Fernsehnachrichten usw. und kommentiert sie ... trocken. Klingt furchtbar steif und moralisch, ist aber so unglaublich b�se (und vor allem gut gemacht), da� man gar nicht anders kann als entsetzt zu lachen.

Ja, nat�rlich ist das alles politisch eindeutig gef�rbt und so gar nicht frei von Polemik, aber es ist einfach unglaublich gut. Und ich habe ewig nicht mehr so gelacht, weder beim Lesen noch im Kino oder sonstwo. Wenn Euch meine Zeilen hier gelegentlich ein leises Schmunzeln entlocken k�nnen, werdet Ihr in dem Film garantiert schallend lachen ... und nachdenklich werden ... und ungl�ubig staunen ... und Euch aufregen ... vor allem aber unglaublich lachen.

Spiegel-Interview mit Michael Moore