2002-12-05 - 17:08 - Nicht ganz dicht, please klose it

Aufgrund akuten Zeitmangels lasse ich heute mal wieder einen Gastschreiber zu Wort kommen, auch wenn dieser Gast sich vermutlich nur wenig geehrt f�hlen wird. Mein Dank geht au�erdem, wie so oft, an die FAZ, die mir mit besagtem Gastschreiber den tr�ben Wintermorgen unendlich vers��t hat.

Denn normalerweise ist mir derzeit morgens wenig nach Lachen zumute, wenn ich lese, was diverse Politgr��en so von sich gegeben haben (sofern sich nicht Friedrich Merz wieder durch Kalauer ausgezeichnet hat). Aber heute hat die FAZ sich im Feuilleton freundlicherweise der mir bis dato unbekannten lyrischen Ader des Hans-Ulrich Klose gewidmet.

Und glaubt mir, der Welt w�re Einiges entgangen, wenn diese Seite Kloses weiterhin im Verborgenen gewirkt h�tte. Da kann n�mlich keine noch so hochpr�mierte TV-Comedy mithalten (vielleicht reichen aber auch meine Sachkenntnis und Auffassungsgabe einfach nicht aus, um das Gedicht mit dem n�tigen Ernst zu lesen und dementsprechend zu w�rdigen).

Leider konnte ich bislang nicht ermitteln, wie dieses geniale Machwerk in die H�nde der FAZ-Redakteure gelangt ist. Haben sie es heimlich aus der bundestagseigenen M�llverbrennungsanlage gerettet? Hat ein �bereifriger Mitarbeiter seinem Chef zur Weihnachtszeit ein wenig mehr Glanz verleihen wollen, oder hat es Klose selbst eingeschickt? Oder steckt da gar Friedrich Merz dahinter, der bekannterma�en vor nichts zur�ckschreckt, wenn es um die endg�ltige Vernichtung des politischen Gegners geht, nicht mal vor rowdyhaften Mofa-Touren im Sauerland?

Egal, seit heute morgen darf das Wahlvolk die andere, die sensible Seite von Herrn Klose bewundern und sich an der Liebe zum HSV und zu seiner Frau w�rmen. Es ist Lichterzeit: Here we go ...

Anfang Dezember (von Hans-Ulrich Klose)

Die Augen werden t�glich schlechter.

Der Kanzler redet von Gerechtigkeit,

die Welt indes wird t�glich ungerechter.

Anfang Dezember: es ist Lichterzeit.

Berlin lern' ich jetzt t�glich besser kennen

und leide doch noch immer mit dem "Ha es fau".

Die Bonner Lichterketten brennen

auf dem Balkon, und Anne, meine Frau,

schenkt ein, nicht vornehm, sondern reichlich,

so lieb' ich es und sie schon lange Zeit.

Wie sch�n sie redet, unvergleichlich!

Der Kanzler redet von Gerechtigkeit.

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Nicht ganz dicht, please klose it 2002-12-05 17:08 Aufgrund akuten Zeitmangels lasse ich heute mal wieder einen Gastschreiber zu Wort kommen, auch wenn dieser Gast sich vermutlich nur wenig geehrt f�hlen wird. Mein Dank geht au�erdem, wie so oft, an die FAZ, die mir mit besagtem Gastschreiber den tr�ben Wintermorgen unendlich vers��t hat.

Denn normalerweise ist mir derzeit morgens wenig nach Lachen zumute, wenn ich lese, was diverse Politgr��en so von sich gegeben haben (sofern sich nicht Friedrich Merz wieder durch Kalauer ausgezeichnet hat). Aber heute hat die FAZ sich im Feuilleton freundlicherweise der mir bis dato unbekannten lyrischen Ader des Hans-Ulrich Klose gewidmet.

Und glaubt mir, der Welt w�re Einiges entgangen, wenn diese Seite Kloses weiterhin im Verborgenen gewirkt h�tte. Da kann n�mlich keine noch so hochpr�mierte TV-Comedy mithalten (vielleicht reichen aber auch meine Sachkenntnis und Auffassungsgabe einfach nicht aus, um das Gedicht mit dem n�tigen Ernst zu lesen und dementsprechend zu w�rdigen).

Leider konnte ich bislang nicht ermitteln, wie dieses geniale Machwerk in die H�nde der FAZ-Redakteure gelangt ist. Haben sie es heimlich aus der bundestagseigenen M�llverbrennungsanlage gerettet? Hat ein �bereifriger Mitarbeiter seinem Chef zur Weihnachtszeit ein wenig mehr Glanz verleihen wollen, oder hat es Klose selbst eingeschickt? Oder steckt da gar Friedrich Merz dahinter, der bekannterma�en vor nichts zur�ckschreckt, wenn es um die endg�ltige Vernichtung des politischen Gegners geht, nicht mal vor rowdyhaften Mofa-Touren im Sauerland?

Egal, seit heute morgen darf das Wahlvolk die andere, die sensible Seite von Herrn Klose bewundern und sich an der Liebe zum HSV und zu seiner Frau w�rmen. Es ist Lichterzeit: Here we go ...

Anfang Dezember (von Hans-Ulrich Klose)

Die Augen werden t�glich schlechter.

Der Kanzler redet von Gerechtigkeit,

die Welt indes wird t�glich ungerechter.

Anfang Dezember: es ist Lichterzeit.

Berlin lern' ich jetzt t�glich besser kennen

und leide doch noch immer mit dem "Ha es fau".

Die Bonner Lichterketten brennen

auf dem Balkon, und Anne, meine Frau,

schenkt ein, nicht vornehm, sondern reichlich,

so lieb' ich es und sie schon lange Zeit.

Wie sch�n sie redet, unvergleichlich!

Der Kanzler redet von Gerechtigkeit.