Etwas sp�t, ich wei�, aber ich mu� noch von meinem gruseligen Samstag berichten, der vermutlich nicht nur f�r schlaflose N�chte verantwortlich ist, sondern mir auch ein dauerhaftes Weihnachtsmann-Trauma beschert hat.
Dabei entwickelte sich mein Samstag zun�chst ganz wundervoll. Ich war zum Kaffee bei einer Freundin, die in den n�chsten Wochen umziehen wird und sich nun endg�ltig von fast allen B�chern trennen will (mir v�llig unbegreiflich). Und das sind wirklich eine Menge B�cher, schlie�lich hat sie lange Zeit als Verlagsvertreterin gearbeitet.
Und all diese Pracht sollte nun f�r nur sieben Euro das Kilo unters Volk gebracht werden. Nat�rlich war ich sofort dabei mit meinen Kisten, einer gro�en Portion Enthusiasmus und wenig Wissen dar�ber, wie schwer B�cher wirklich sind. Kein Wunder also, da� alle Anwesenden leise kicherten, als ich nach weniger als einer Stunde mit seligem Gesichtsausdruck umgeben von T�rmen an B�chern sa�.
Zu meinem gro�en Entsetzen hatte ich da bereits etwa drei�ig Kilo angeh�uft und noch nicht mal alle Regale ausgiebig inspiziert. Nicht nur, da� ich nicht mal ann�hernd so viel Geld dabei hatte, ich w�rde noch mehr Geld in neue Regale investieren m�ssen, f�r die ich eigentlich auch keinen Platz habe.
Mit etwas reduziertem B�cherberg, aber nicht minder selig fuhr ich schlie�lich wieder nach Hause und h�tte mich dort auch gut f�r etwa drei Wochen allein einschlie�en k�nnen. Statt dessen mu�te ich noch zu einer Weihnachtsfeier, vor der ich mich unm�glich dr�cken konnte, aber besser h�tte dr�cken sollen. Bereits die Vorbereitungen lie�en nichts Gutes hoffen. Ich konnte mich, wie so viele Frauen, einfach nicht f�r ein Outfit entscheiden.
Aber schlie�lich l�mmelte Q faul auf meinem Sofa rum, und konnte sicherlich mal sekundenweise seinen Blick vom Fernseher wenden, um mich in dieser Frage zu beraten. Fatale Fehleinsch�tzung.
Q lag hingegossen auf dem Sofa, sah jedes Mal kurz zu mir r�ber und murmelte, egal was ich gerade trug, ein v�llig wertneutrales "Yo". Derweil lag der Hund daneben und kaute hochzufrieden an einem getrockneten St�ck Ochsen herum, das im frisch angefeuchteten Zustand eine befremdliche Mischung aus Urin- und Spermageruch ausd�nstete.
Die Tatsache, da� meine Wohnung mittlerweile wie die Toilette eines schwulen Pornokinos roch, trug nicht unbedingt zur allgemeinen Aufheiterung bei. Also entschied ich mich endlich f�r einen Schottenrock (immerhin minimal weihnachtlich) und gab das Signal zum Aufbruch.
Schlie�lich erwachte auch Q aus seiner TV-Trance, rappelte sich auf, sah mich kurz an und sagte vernichtend: "Nee, das sieht jetzt sch*** aus."
Q kann wirklich froh sein, wenn ich ihn nicht auch eines Tages im getrockneten Zustand an den Dackel verf�ttere ...
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Denn als �berraschung des Abends polterte ein wohlbeleibter Weihnachtsmann in die Bar. Dieser f�hlte sich in unserer Runde (oder dank des Alkohols) offensichtlich so wohl, da� er sich nach dem �blichen Geschwenke mit der Rute noch zu einem kleinen T�nzchen hinrei�en lie�.
Durch den einen oder anderen Cocktail und das rhythmische Gezucke auf der Tanzfl�che offensichtlich ordentlich in Wallung geraten, beschlo� der gute Onkel kurzerhand, sich seiner schweren Kluft zu entledigen, zuckte noch ein wenig mehr mit dem Unterk�rper und warf den Mantel ab.
Leider hat mich noch nie interessiert, was der gute Mann unter seinem Mantel tr�gt, und so h�tte ich auf diese wenig besinnliche Erfahrung auch gut verzichten k�nnen: Der Mann hielts wie die Schotten und beschr�nkte sich auf Str�mpfe und Stiefel. Fr�h�liche Weihnacht �berall ...
Vielleicht trug er auch noch einen weihnachtlichen Tanga. Genau lie� sich das nicht sagen, da die elementaren Bereiche von seinem Wohlstandsbauch verdeckt wurden. Merke, wer die idealen Voraussetzungen hat, um als �berzeugender Weihnachtsmann engagiert zu werden, kann sich gleich die M�hen einer Bewerbung bei den Chippendales sparen.
Was ist eigentlich aus dem guten alten Christkind geworden? Und aus all den zarten Engeln? Ich glaub, ich will zu meiner Mama.
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