2002-12-22 - 23:22 - Eingeschneit

Eigentlich wollte ich um diese Zeit bereits satt und faul vor dem elterlichen Kamin liegen, aber das unberechenbare Wetter hat mir einen eisigen Strich durch die Rechnung gemacht. Schon heute morgen, auf dem Weg zum B�cker, rutschte man mehr als man ging.

Aber noch wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben. Also hab ich stundenlang Koffer gepackt, Geschenke eingewickelt und �hnliche last-minute-Dinge erledigt. Gegen mittag stand dann fest, da� ich heute keine fremde Hilfe zum Enteisen meines Autos brauchen w�rde. Ich w�rde gar nicht erst losfahren.

NDR Info gab eine Unwetterwarnung nach der anderen f�r die gesamte Region heraus, und immer war die Rede von gefrierendem Regen und spiegelglatten Stra�en. Keine guten Voraussetzungen also, um die Heimreise anzutreten - wie auch meine �beraus besorgten Eltern befanden, die im 15-Minuten-Takt anriefen, um mir Vernunft zu predigen.

Na gut, mir blieb nichts anderes �brig, als zumindest die essentialia vivendi, sprich Rechner, aktuelles Buch und Zahnb�rste wieder auszupacken (h�tte ich doch blo� den Kaffee heute morgen nicht noch leer gemacht).

Zum Gl�ck lie� sich Marc �berreden, die Kanzlei zumindest am Sonntag nachmittag mal zu verlassen, und mit mir zum Adventscaf� in unser zweites Wohnzimmer, das Caf� Gnosa, zu gehen. Wobei "gehen" arg �bertrieben ist, wir rutschten munter fluchend durch die Gegend.

"Marc, sei vorsichtig, es ist arschglatt." Marc ist jedoch viel zu sehr mit dem Handy besch�ftigt, um auf solche Kleinigkeiten zu achten. Zur Strafe folgt wildes Gepolter und noch mehr Gefluche. "Sch***, warum sagst du denn nicht, da� es hier f�rchterlich glatt ist?"

Irgendwie schafften wir es aber doch halbwegs unversehrt bis ins Gnosa und beschlossen zur Feier des Tages, daf�r auch gleich die weihnachtliche Bescherung vorzuziehen. Schlie�lich feiern wir Heiligabend getrennt, wollten aber doch zu gerne sehen, was der andere zu seinem Geschenk sagen w�rde.

Und was soll ich sagen, die �berraschung ist wirklich gegl�ckt. Der liebe schwule Weihnachtsmann war �ber alle Ma�en gut zu mir. Und so werde ich im April zusammen mit Marc f�r vier Tage nach St. Petersburg fliegen. Yessss! Quasi passend zum einj�hrigen Bestehen von Lyssas Lounge gibt's dann die Auslands-Edition ;-)

Der arme Marc mu� sich hingegen schon sehr bald mit einem Fotografen, einer Visagistin und haufenweise alberner Posen rumschlagen, um endlich in den Genu� der pr�chtigen Fotos zu kommen, welche die Weihnachtsfrau ihm versprochen hat. Ich finde, ich habe das bessere Los gezogen (auch wenn ich Marc nat�rlich zur Foto-Session begleiten und stundenlang vorher diverse Outfits kommentieren mu�). Geschenke mit Langzeit-Effekt also.

Passend zur �u�erst kuscheligen vorgezogenen Bescherung �ffnete sich der Himmel und schickte wei�e Weihnacht in rauhen Mengen. Das klingt allerdings weitaus romantischer als es tats�chlich war. Die Realit�t des R�ckwegs war na�, kalt und schon wieder enorm rutschig.

Wenn das so weitergeht, werde ich Heiligabend wohl nicht mit meinen Eltern vorm Kamin, sondern statt dessen mit meiner schwulen Zweit-Familie hier in Hamburg eingeschneit verbringen. Ich werde nat�rlich berichten.

Jetzt genie�e ich aber erst mal eine weitere n�chtliche Runde durchs still-verschneite Hamburg ganz allein mit blinkendem Hund und zwinkernden Weihnachtsm�nnern. Danach werde ich mich mit Reisef�hrer und obligatorischem Becher hei�er Milch ins Bett kuscheln und von St. Petersburg tr�umen. Es gibt wahrlich schlechtere M�glichkeiten, einen vierten Advent ausklingen zu lassen.

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Eingeschneit 2002-12-22 23:22 Eigentlich wollte ich um diese Zeit bereits satt und faul vor dem elterlichen Kamin liegen, aber das unberechenbare Wetter hat mir einen eisigen Strich durch die Rechnung gemacht. Schon heute morgen, auf dem Weg zum B�cker, rutschte man mehr als man ging.

Aber noch wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben. Also hab ich stundenlang Koffer gepackt, Geschenke eingewickelt und �hnliche last-minute-Dinge erledigt. Gegen mittag stand dann fest, da� ich heute keine fremde Hilfe zum Enteisen meines Autos brauchen w�rde. Ich w�rde gar nicht erst losfahren.

NDR Info gab eine Unwetterwarnung nach der anderen f�r die gesamte Region heraus, und immer war die Rede von gefrierendem Regen und spiegelglatten Stra�en. Keine guten Voraussetzungen also, um die Heimreise anzutreten - wie auch meine �beraus besorgten Eltern befanden, die im 15-Minuten-Takt anriefen, um mir Vernunft zu predigen.

Na gut, mir blieb nichts anderes �brig, als zumindest die essentialia vivendi, sprich Rechner, aktuelles Buch und Zahnb�rste wieder auszupacken (h�tte ich doch blo� den Kaffee heute morgen nicht noch leer gemacht).

Zum Gl�ck lie� sich Marc �berreden, die Kanzlei zumindest am Sonntag nachmittag mal zu verlassen, und mit mir zum Adventscaf� in unser zweites Wohnzimmer, das Caf� Gnosa, zu gehen. Wobei "gehen" arg �bertrieben ist, wir rutschten munter fluchend durch die Gegend.

"Marc, sei vorsichtig, es ist arschglatt." Marc ist jedoch viel zu sehr mit dem Handy besch�ftigt, um auf solche Kleinigkeiten zu achten. Zur Strafe folgt wildes Gepolter und noch mehr Gefluche. "Sch***, warum sagst du denn nicht, da� es hier f�rchterlich glatt ist?"

Irgendwie schafften wir es aber doch halbwegs unversehrt bis ins Gnosa und beschlossen zur Feier des Tages, daf�r auch gleich die weihnachtliche Bescherung vorzuziehen. Schlie�lich feiern wir Heiligabend getrennt, wollten aber doch zu gerne sehen, was der andere zu seinem Geschenk sagen w�rde.

Und was soll ich sagen, die �berraschung ist wirklich gegl�ckt. Der liebe schwule Weihnachtsmann war �ber alle Ma�en gut zu mir. Und so werde ich im April zusammen mit Marc f�r vier Tage nach St. Petersburg fliegen. Yessss! Quasi passend zum einj�hrigen Bestehen von Lyssas Lounge gibt's dann die Auslands-Edition ;-)

Der arme Marc mu� sich hingegen schon sehr bald mit einem Fotografen, einer Visagistin und haufenweise alberner Posen rumschlagen, um endlich in den Genu� der pr�chtigen Fotos zu kommen, welche die Weihnachtsfrau ihm versprochen hat. Ich finde, ich habe das bessere Los gezogen (auch wenn ich Marc nat�rlich zur Foto-Session begleiten und stundenlang vorher diverse Outfits kommentieren mu�). Geschenke mit Langzeit-Effekt also.

Passend zur �u�erst kuscheligen vorgezogenen Bescherung �ffnete sich der Himmel und schickte wei�e Weihnacht in rauhen Mengen. Das klingt allerdings weitaus romantischer als es tats�chlich war. Die Realit�t des R�ckwegs war na�, kalt und schon wieder enorm rutschig.

Wenn das so weitergeht, werde ich Heiligabend wohl nicht mit meinen Eltern vorm Kamin, sondern statt dessen mit meiner schwulen Zweit-Familie hier in Hamburg eingeschneit verbringen. Ich werde nat�rlich berichten.

Jetzt genie�e ich aber erst mal eine weitere n�chtliche Runde durchs still-verschneite Hamburg ganz allein mit blinkendem Hund und zwinkernden Weihnachtsm�nnern. Danach werde ich mich mit Reisef�hrer und obligatorischem Becher hei�er Milch ins Bett kuscheln und von St. Petersburg tr�umen. Es gibt wahrlich schlechtere M�glichkeiten, einen vierten Advent ausklingen zu lassen.