So, die 4,20 m hohe Tanne ist irgendwie in die Deele bugsiert und dann mit vereinten Kr�ften geschm�ckt worden. Erw�hnte ich eigentlich schon, da� ich einer Familie von Traditionalisten entstamme?
Allerdings fehlt uns meist die n�tige Ernsthaftigkeit, um ein wirklich besinnlich, traditionelles Bild zu bieten. Denn nat�rlich kann man Tannen nur gut schm�cken, wenn man bereits mittags ausreichend Champagner dazu trinkt - was in Kombination mit Leitern gelegentlich zu gef�hrlichen Balance-Akten f�hrt.
Begleitet wird das Ganze von munterem Gesang, wobei aber jeder seine eigene, recht eigenwillige Interpretation darbietet. Meine Mutter imitiert Mahalia Jackson, mein Vater brummt mehr, mein Bruder sch�ttelt nur den Kopf und ich falle an den unpassendsten Stellen mit einem lauten Hallelujah ein. Auch nur wenig besinnlich, daf�r meist um so lauter und lustiger.
Noch schwieriger gestaltete sich allerdings das Aufstellen der Krippe. Mein Bruder hatte diese k�nstlerisch wertvolle T�tigkeit �bernommen und br�llte mittendrin: "Hier fehlt ein Mann. Ich glaub Joseph. Wie sieht der denn aus?" Worauf meine Mutter antwortete: "Das ist der mit dem leidenden Gesichtsausdruck."
Na gut, leidend guckten irgendwie alle Figuren, aber Joseph war zun�chst tats�chlich nicht zu finden. Und wie sich herausstellte, hatte er auch allen Grund, leidend zu gucken. Joseph war n�mlich vom Dackel in eine dunkle Ecke verschleppt worden und wurde dort ausgiebig bekaut.
Jetzt steht er wieder an seinem angestammten Platz, wirkt aber irgendwie, nun ja, ein wenig angenagt. Aber immerhin pa�t der so zu den Schafen, die alle bereits in den letzten Jahren ihre Ohren an den Hund verloren haben.
Bleibt mir also nur noch, Euch ein wundersch�nes Weihnachtsfest (ja, auch den Weihnachts-Verweigerern unter Euch) und einige angenehme, friedliche Tage zu w�nschen.
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