2003-02-19 - 11:44 - Von Fasanen und nackten F��en

Das Leben besteht zum Gl�ck nicht nur aus l�rmenden Nachbarn, mi�g�nstigen Tierheim-W�rterinnen und unbekannten Auto-Vandalen. Ganz im Gegenteil, all die positiven Dinge �berwiegen, auch wenn ich hier meist eher �ber das Alltagschaos schreibe. Es ist also dringend an der Zeit f�r eine von Lyssas legend�ren Listen. Heute wieder mit all den kleinen, unscheinbaren Dingen, die gl�cklich machen.

1. Die Fasane, die beschlossen haben, gleich im Pulk im Garten meiner Eltern zu �berwintern. Es klingt nat�rlich schrecklich kitschig, ist aber einfach wundersch�n, fr�h morgens fr�stelnd in den Garten zu stapfen und unter der fast 200 Jahre alten Kastanie mit beiden H�nden Getreide zu verteilen. Kurz danach kann man am K�chenfenster hocken, den Hund zu F��en, sich die H�nde am hei�en Kaffeebecher w�rmen und beobachten, wie die drei H�hne und sieben Hennen aufgeregt zum Vollkorn-Fr�hst�ck trapsen. (Ja, da ist sie wieder, die Landkind-Vergangenheit einer umgetopften Gro�stadtpflanze.)

2. Ganz frisches Brot vom Lieblingsb�cker, das noch warm auf dem Tisch landet und die ganze Wohnung mit seinem unglaublich verf�hrerischen Duft erf�llt. Weckt alte Kindheitserinnerungen an Omas K�che und sorgt f�r Instant-Wohlbehagen. Ich mu� das Brot auch sofort anschneiden und den Kanten essen, egal ob ich grad hungrig bin oder nicht.

3. Die Menschen in meinem engeren Umfeld, die das Leben unglaublich optimistisch und mit enormer Energie angehen. Die sich nicht unterkriegen lassen, die auch bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit nie ganz den Mut verlieren und vor allem nicht im kollektiven Jammertal versinken. Die im Zweifel am besten �ber sich selbst lachen k�nnen und von dieser positiven Einstellung ganz viel auf ihre Mitmenschen �bertragen - ob die nun wollen oder nicht (ja genau, Sie sind gemeint, Frau Gehrke, und Sie auch, Herr Schulte).

4. Morgens mit den F��en zuerst erwachen. Ich tapse noch im Halbschlaf mit geschlossenen Augen in Richtung Badezimmer und nehme die Welt f�r kurze Momente nur mit den F��en wahr. Sie rutschen langsam unter der dicken, warmen Decke hervor und landen auf dem flauschigen Schlafzimmerteppich. Im Flur treffen die F��e dann auf alte Holzdielen, die von zahllosen anderen F��en zuvor ganz glatt und geschmeidig gelaufen wurden. Die kalten Kacheln im Bad sind dagegen extrem unangenehm, und ich rette mich schnell auf den kleinen, kuscheligen Teppich. Dann erst ist es an der Zeit, die Augen aufzumachen und die Welt ins Bewu�tsein zu lassen (mein verschlafen-zerzauster Anblick bringt mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zur�ck). Keine Ahnung warum, aber es macht mich gl�cklich, die ersten Momente des Tages nur als k�rperliche Sensation wahrzunehmen. Mein Kopf als dominierender Faktor schaltet vermutlich sonst oft zu schnell abstrahierende Filter vor derartig simple Dinge.

Und 5. ein Nachtrag: Der Unbekannte, der mich heute am viel zu fr�hen Morgen beim B�cker anstarrte, pl�tzlich l�chelte und sagte: "Wow, Sie sind wirklich ein Lichtblick an diesem kalten Morgen."

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Von Fasanen und nackten F��en 2003-02-19 11:44 Das Leben besteht zum Gl�ck nicht nur aus l�rmenden Nachbarn, mi�g�nstigen Tierheim-W�rterinnen und unbekannten Auto-Vandalen. Ganz im Gegenteil, all die positiven Dinge �berwiegen, auch wenn ich hier meist eher �ber das Alltagschaos schreibe. Es ist also dringend an der Zeit f�r eine von Lyssas legend�ren Listen. Heute wieder mit all den kleinen, unscheinbaren Dingen, die gl�cklich machen.

1. Die Fasane, die beschlossen haben, gleich im Pulk im Garten meiner Eltern zu �berwintern. Es klingt nat�rlich schrecklich kitschig, ist aber einfach wundersch�n, fr�h morgens fr�stelnd in den Garten zu stapfen und unter der fast 200 Jahre alten Kastanie mit beiden H�nden Getreide zu verteilen. Kurz danach kann man am K�chenfenster hocken, den Hund zu F��en, sich die H�nde am hei�en Kaffeebecher w�rmen und beobachten, wie die drei H�hne und sieben Hennen aufgeregt zum Vollkorn-Fr�hst�ck trapsen. (Ja, da ist sie wieder, die Landkind-Vergangenheit einer umgetopften Gro�stadtpflanze.)

2. Ganz frisches Brot vom Lieblingsb�cker, das noch warm auf dem Tisch landet und die ganze Wohnung mit seinem unglaublich verf�hrerischen Duft erf�llt. Weckt alte Kindheitserinnerungen an Omas K�che und sorgt f�r Instant-Wohlbehagen. Ich mu� das Brot auch sofort anschneiden und den Kanten essen, egal ob ich grad hungrig bin oder nicht.

3. Die Menschen in meinem engeren Umfeld, die das Leben unglaublich optimistisch und mit enormer Energie angehen. Die sich nicht unterkriegen lassen, die auch bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit nie ganz den Mut verlieren und vor allem nicht im kollektiven Jammertal versinken. Die im Zweifel am besten �ber sich selbst lachen k�nnen und von dieser positiven Einstellung ganz viel auf ihre Mitmenschen �bertragen - ob die nun wollen oder nicht (ja genau, Sie sind gemeint, Frau Gehrke, und Sie auch, Herr Schulte).

4. Morgens mit den F��en zuerst erwachen. Ich tapse noch im Halbschlaf mit geschlossenen Augen in Richtung Badezimmer und nehme die Welt f�r kurze Momente nur mit den F��en wahr. Sie rutschen langsam unter der dicken, warmen Decke hervor und landen auf dem flauschigen Schlafzimmerteppich. Im Flur treffen die F��e dann auf alte Holzdielen, die von zahllosen anderen F��en zuvor ganz glatt und geschmeidig gelaufen wurden. Die kalten Kacheln im Bad sind dagegen extrem unangenehm, und ich rette mich schnell auf den kleinen, kuscheligen Teppich. Dann erst ist es an der Zeit, die Augen aufzumachen und die Welt ins Bewu�tsein zu lassen (mein verschlafen-zerzauster Anblick bringt mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zur�ck). Keine Ahnung warum, aber es macht mich gl�cklich, die ersten Momente des Tages nur als k�rperliche Sensation wahrzunehmen. Mein Kopf als dominierender Faktor schaltet vermutlich sonst oft zu schnell abstrahierende Filter vor derartig simple Dinge.

Und 5. ein Nachtrag: Der Unbekannte, der mich heute am viel zu fr�hen Morgen beim B�cker anstarrte, pl�tzlich l�chelte und sagte: "Wow, Sie sind wirklich ein Lichtblick an diesem kalten Morgen."