2003-03-11 - 23:52 - Pitti vs. Prada

Ich will versuchen, das hier nicht zu sehr zu einem Hundebesitzer-Tagebuch verkommen zu lassen, aber bei dem enormen Unterhaltungswert, den der Hund aufzuweisen hat, f�llt es mir schwer, nicht regelm��ig von seinen neuesten Untaten zu berichten. Hundehasser und Menschen mit nerv�sem Magen m�gen daher den heutigen Beitrag �berspringen und morgen wieder einschalten.

Das kleine Monster nutzte heute morgen wieder mal sehr geschickt die kurze Zeit, in der sowohl Herr Schulte als auch ich durch andere T�tigkeiten abgelenkt waren und unsere Aufsichtspflichten str�flich vernachl�ssigten (nur um hier keine Mi�verst�ndnisse �ber unser Tun aufkommen zu lassen: Herr Schulte stand unter der Dusche, und ich packte meine Tasche). Bei einer Inspektion des Schreibtisches mu� er eine ballf�rmig vertrocknete Pflanze namens "Rose von Jericho" gefunden und f�r ein interessantes Spielzeug gehalten haben. Er hat wahrscheinlich so etwa die H�lfte davon im Anschlu� an ein ausgiebiges Fr�hst�ck vertilgt und den Rest gro�z�gig �ber zwei Zimmer verteilt.

Sp�ter, w�hrend der Autofahrt, stellte sich dann heraus, da� trockene W�stenpflanzen offensichtlich doch nicht ganz so bek�mmlich sind wie erhofft, denn sowohl Fr�hst�ck als auch Pflanze wollten den Hundemagen unbedingt auf k�rzestem Weg wieder verlassen. Und nat�rlich konnte der Hund nicht einfach auf das ausgelegte Handtuch spucken, sondern mu�te wieder den vermeintlich eleganten Weg w�hlen. Er beugte sich also vor, um seine Mahlzeit im Fu�raum zu entsorgen.

Leider stand ihm dabei meine Handtasche im Weg. Und nicht nur irgendeine Handtasche, sondern mein allerliebstes Prada-T�schchen-Imitat, um das ich in einer dunklen New Yorker Hinterhofgasse lange feilschen mu�te. (Ich bin da machtlos, sobald ich irgendwo illegale St�nde mit gef�lschten Handtaschen von Gucci, Prada & Co. entdecke, mu� ich einfach welche kaufen. Auch wenn mir die obersten Modeg�tter und ihre Lizenzinhaber z�rnen.) Den Abend habe ich also vorwiegend mit Taschenentsorgung und Geldw�sche verbringen d�rfen.

W�hrenddessen habe ich wiederholt versucht, Herrn Schulte zu erreichen, um ihm mein Leid zu klagen (schlie�lich war seine Knolle Ausl�ser allen �bels), aber er weigerte sich strikt ans Telefon zu gehen. Stunden sp�ter rief er schlie�lich an und erkl�rte, er k�nne sein schnurloses Telefon auch nach eingehender Suche partout nicht finden und sei daher ohne Festnetzanschlu�.

Ich spottete b�se �ber seine extreme Schusseligkeit bis ich h�rte, da� auch Sandra das Telefon nicht finden konnte. Da wurde ich langsam mi�trauisch, denn Sandra ist so ordentlich, da� sie sogar ihre W�scheklammern nur farblich sortiert benutzt. Sie wei� immer ganz genau, wo etwas in der Wohnung zu finden ist, ganz egal ob es sich dabei um ihre oder um die verlegten Sachen von Herrn Schulte handelt.

Der Verdacht mu�te also irgendwann auf meinen Hund fallen. Und siehe da, eine genaue Inspektion seines K�rbchens f�rderte prompt das vermi�te Telefon zutage. Er mu� es im Laufe des Morgens zusammen mit der Jericho-Trockenblume vom Schreibtisch geklaut, kurz angenagt und bis zur Wiedervornahme in den Untiefen seines K�rbchens versteckt haben, um sich zun�chst der Zerst�rung der Flora zu widmen. Nur so konnte es v�llig unbemerkt unter dem Hinterteil des kleinen Kotzbrockens ruhend bis nach Hamburg reisen.

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Pitti vs. Prada 2003-03-11 23:52 Ich will versuchen, das hier nicht zu sehr zu einem Hundebesitzer-Tagebuch verkommen zu lassen, aber bei dem enormen Unterhaltungswert, den der Hund aufzuweisen hat, f�llt es mir schwer, nicht regelm��ig von seinen neuesten Untaten zu berichten. Hundehasser und Menschen mit nerv�sem Magen m�gen daher den heutigen Beitrag �berspringen und morgen wieder einschalten.

Das kleine Monster nutzte heute morgen wieder mal sehr geschickt die kurze Zeit, in der sowohl Herr Schulte als auch ich durch andere T�tigkeiten abgelenkt waren und unsere Aufsichtspflichten str�flich vernachl�ssigten (nur um hier keine Mi�verst�ndnisse �ber unser Tun aufkommen zu lassen: Herr Schulte stand unter der Dusche, und ich packte meine Tasche). Bei einer Inspektion des Schreibtisches mu� er eine ballf�rmig vertrocknete Pflanze namens "Rose von Jericho" gefunden und f�r ein interessantes Spielzeug gehalten haben. Er hat wahrscheinlich so etwa die H�lfte davon im Anschlu� an ein ausgiebiges Fr�hst�ck vertilgt und den Rest gro�z�gig �ber zwei Zimmer verteilt.

Sp�ter, w�hrend der Autofahrt, stellte sich dann heraus, da� trockene W�stenpflanzen offensichtlich doch nicht ganz so bek�mmlich sind wie erhofft, denn sowohl Fr�hst�ck als auch Pflanze wollten den Hundemagen unbedingt auf k�rzestem Weg wieder verlassen. Und nat�rlich konnte der Hund nicht einfach auf das ausgelegte Handtuch spucken, sondern mu�te wieder den vermeintlich eleganten Weg w�hlen. Er beugte sich also vor, um seine Mahlzeit im Fu�raum zu entsorgen.

Leider stand ihm dabei meine Handtasche im Weg. Und nicht nur irgendeine Handtasche, sondern mein allerliebstes Prada-T�schchen-Imitat, um das ich in einer dunklen New Yorker Hinterhofgasse lange feilschen mu�te. (Ich bin da machtlos, sobald ich irgendwo illegale St�nde mit gef�lschten Handtaschen von Gucci, Prada & Co. entdecke, mu� ich einfach welche kaufen. Auch wenn mir die obersten Modeg�tter und ihre Lizenzinhaber z�rnen.) Den Abend habe ich also vorwiegend mit Taschenentsorgung und Geldw�sche verbringen d�rfen.

W�hrenddessen habe ich wiederholt versucht, Herrn Schulte zu erreichen, um ihm mein Leid zu klagen (schlie�lich war seine Knolle Ausl�ser allen �bels), aber er weigerte sich strikt ans Telefon zu gehen. Stunden sp�ter rief er schlie�lich an und erkl�rte, er k�nne sein schnurloses Telefon auch nach eingehender Suche partout nicht finden und sei daher ohne Festnetzanschlu�.

Ich spottete b�se �ber seine extreme Schusseligkeit bis ich h�rte, da� auch Sandra das Telefon nicht finden konnte. Da wurde ich langsam mi�trauisch, denn Sandra ist so ordentlich, da� sie sogar ihre W�scheklammern nur farblich sortiert benutzt. Sie wei� immer ganz genau, wo etwas in der Wohnung zu finden ist, ganz egal ob es sich dabei um ihre oder um die verlegten Sachen von Herrn Schulte handelt.

Der Verdacht mu�te also irgendwann auf meinen Hund fallen. Und siehe da, eine genaue Inspektion seines K�rbchens f�rderte prompt das vermi�te Telefon zutage. Er mu� es im Laufe des Morgens zusammen mit der Jericho-Trockenblume vom Schreibtisch geklaut, kurz angenagt und bis zur Wiedervornahme in den Untiefen seines K�rbchens versteckt haben, um sich zun�chst der Zerst�rung der Flora zu widmen. Nur so konnte es v�llig unbemerkt unter dem Hinterteil des kleinen Kotzbrockens ruhend bis nach Hamburg reisen.