2003-04-09 - 18:47 - Viel Flug, aber kein Fr�hling

Ich bin wieder sicher im heimischen Hamburg gelandet, f�hle mich aber irgendwie betrogen. Nein, keinesfalls von der Reise, aber vom Begr��ungswetter. Immerhin hatte ich mich nach f�nf Tagen in eisiger K�lte und massenweise Schnee doch darauf gefreut, in den Fr�hling zur�ckzukehren. Und was erwartet mich hier? Eisige K�lte und Schnee.

Marc und ich dachten zuerst, der Pilot h�tte sich nur versprochen, als er etwas von 3 Grad Lufttemperatur in Hamburg murmelte. Wir waren uns sicher, er konnte nur mindestens 13 Grad und Tulpenwetter meinen. Vielleicht hatten die von Pulkovo Airline auch einfach keine zuverl�ssige Temperaturinformation (was mich angesichts einer Notausgangst�r, durch die es w�hrend des Fluges regnete, nicht im geringsten wundern w�rde).

Aber es gibt nat�rlich doch elementare Unterschiede, denn hier springt bei ausreichend Schnee sofort der R�umdienst auf und sorgt f�r ertr�gliche Stra�enverh�ltnisse. Eine derartige Institution scheint es in St. Petersburg aber nicht zu geben - erst recht nicht f�r B�rgersteige und sonstige Fu�wege.

Selbst die B�rgersteige der gro�en Prachtboulevards werden im Winter offensichtlich nicht gestreut und verwandeln sich in touristische Knochenbrecher-Parcours. Von dem Eiertanz entlang der kopfsteinbepflasterten kleinen Kanalstra�en ganz zu schweigen. Aber offensichtlich lassen sich auch diese kleinen Hindernisse mit etwas �bung meistern. Denn die Russinnen schritten sogar noch mit hohen Stiefeletten �u�erst elegant �bers Eis, w�hrend ich meist wild armwedelnd unterwegs war.

Ein zus�tzliches Hindernis bilden dabei �brigens die zahllosen geborstenen oder gleich gar nicht vorhandenen Kanaldeckel. Vor allem, wenn die B�rgersteige ganz frisch eingeschneit sind, sieht man diese gef�hrlichen Fallen erst in allerletzter Sekunde. Ein beherzter Sprung mag dann vor dem g�hnenden Loch retten, aber unsanft landen wird man dank des vereisten Untergrunds meist trotzdem.

Trotzdem w�rde ich nat�rlich sofort wieder nach St. Petersburg reisen, und einen winzigen Ausschnitt aus den vielf�ltigen Gr�nden gibt es in den n�chsten zwei oder drei Eintr�gen (dann hoffentlich auch schon bebildert). Momentan weigert sich mein Hirn leider, irgendwelche Informationen rauszur�cken, denn die importierte Erk�ltung hindert die synaptischen Verbindungen mittels schwerer Wattewolken daran, ihre Arbeit im gewohnten Stil zu tun.

Ich werde den Abend statt dessen damit verbringen, literweise Erk�ltungstee zu trinken (auch da pa�t im Zweifel Vodka rein) und meine K�che in eine Eukalyptus-Inhalations-H�lle zu verwandeln. Vorher aber mu� ich unbedingt noch den Hund mit Gewalt in den Schnee schleifen und ihn davon �berzeugen, da� man auch bei widrigen Witterungsbedingungen nur au�erhalb der Wohnung seine Pf�tzen hinterlassen sollte.

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Viel Flug, aber kein Fr�hling 2003-04-09 18:47 Ich bin wieder sicher im heimischen Hamburg gelandet, f�hle mich aber irgendwie betrogen. Nein, keinesfalls von der Reise, aber vom Begr��ungswetter. Immerhin hatte ich mich nach f�nf Tagen in eisiger K�lte und massenweise Schnee doch darauf gefreut, in den Fr�hling zur�ckzukehren. Und was erwartet mich hier? Eisige K�lte und Schnee.

Marc und ich dachten zuerst, der Pilot h�tte sich nur versprochen, als er etwas von 3 Grad Lufttemperatur in Hamburg murmelte. Wir waren uns sicher, er konnte nur mindestens 13 Grad und Tulpenwetter meinen. Vielleicht hatten die von Pulkovo Airline auch einfach keine zuverl�ssige Temperaturinformation (was mich angesichts einer Notausgangst�r, durch die es w�hrend des Fluges regnete, nicht im geringsten wundern w�rde).

Aber es gibt nat�rlich doch elementare Unterschiede, denn hier springt bei ausreichend Schnee sofort der R�umdienst auf und sorgt f�r ertr�gliche Stra�enverh�ltnisse. Eine derartige Institution scheint es in St. Petersburg aber nicht zu geben - erst recht nicht f�r B�rgersteige und sonstige Fu�wege.

Selbst die B�rgersteige der gro�en Prachtboulevards werden im Winter offensichtlich nicht gestreut und verwandeln sich in touristische Knochenbrecher-Parcours. Von dem Eiertanz entlang der kopfsteinbepflasterten kleinen Kanalstra�en ganz zu schweigen. Aber offensichtlich lassen sich auch diese kleinen Hindernisse mit etwas �bung meistern. Denn die Russinnen schritten sogar noch mit hohen Stiefeletten �u�erst elegant �bers Eis, w�hrend ich meist wild armwedelnd unterwegs war.

Ein zus�tzliches Hindernis bilden dabei �brigens die zahllosen geborstenen oder gleich gar nicht vorhandenen Kanaldeckel. Vor allem, wenn die B�rgersteige ganz frisch eingeschneit sind, sieht man diese gef�hrlichen Fallen erst in allerletzter Sekunde. Ein beherzter Sprung mag dann vor dem g�hnenden Loch retten, aber unsanft landen wird man dank des vereisten Untergrunds meist trotzdem.

Trotzdem w�rde ich nat�rlich sofort wieder nach St. Petersburg reisen, und einen winzigen Ausschnitt aus den vielf�ltigen Gr�nden gibt es in den n�chsten zwei oder drei Eintr�gen (dann hoffentlich auch schon bebildert). Momentan weigert sich mein Hirn leider, irgendwelche Informationen rauszur�cken, denn die importierte Erk�ltung hindert die synaptischen Verbindungen mittels schwerer Wattewolken daran, ihre Arbeit im gewohnten Stil zu tun.

Ich werde den Abend statt dessen damit verbringen, literweise Erk�ltungstee zu trinken (auch da pa�t im Zweifel Vodka rein) und meine K�che in eine Eukalyptus-Inhalations-H�lle zu verwandeln. Vorher aber mu� ich unbedingt noch den Hund mit Gewalt in den Schnee schleifen und ihn davon �berzeugen, da� man auch bei widrigen Witterungsbedingungen nur au�erhalb der Wohnung seine Pf�tzen hinterlassen sollte.