2003-04-28 - 12:50 - Von Kathedralen zu Eisanglern

Heute gibt es noch ein paar sehr gemischte Eindr�cke aus St. Petersburg, dann habt Ihr die Phase der langen Ladezeiten erfolgreich �berstanden, ich schlie�e vorerst meine Reisetruhe, und wir kehren zum ganz normalen Alltagswahnsinn zur�ck.

Die Nikolaus-Marine-Kathedrale ist nach dem Schutzpatron der Seeleute benannt und in meinen Augen eine der sch�nsten Kirchen der Stadt. Gem�� russischer Tradition besitzt die Kathedrale zwei getrennte Kirchen. Die untere von beiden ist f�r den Alltag bestimmt, in sehr dunklen Farben gehalten (sehr passend) und wird nur von Kerzen erleuchtet. Die obere hingegen wirkt sehr hell und wird von typisch barockem Prunk gepr�gt. Sie ist Sonntagen und Feiertagen vorbehalten.

Die Erl�serkirche wurde an der Stelle gebaut, an der 1881 Zar Alexander II., der wohl beliebteste Zar, ermordet wurde. Sein Nachfolger lie� sie im altrussischen Stil errichten und baute zahlreiche rote Granittafeln ein, auf denen die wichtigsten Ereignisse aus der Regierungszeit von Alexander II. festgehalten sind. Die �u�ere Farbenpracht setzt sich auch im Inneren der Kirche fort, wo man �ber 20 Gesteinsarten in zahlreichen Mosaiken verarbeitet hat.

Die Isaakskathedrale ist eine der gr��ten Kathedralen der Welt. Allerdings wird sie heute nur noch als Museum genutzt, seit sie in der kommunistischen �ra zum "Museum des Atheismus" ernannt wurde. Und sie ist vorerst auch die letzte Kathedrale, die Ihr Euch ansehen m��t (zum Gl�ck ist die bestellte Lekt�re �ber Orthodoxie noch nicht eingetroffen, sonst w�rde ich mich glatt gen�tigt sehen, mir einen Dutt zu machen, meine Oberlehrerinnen-Brille aufzusetzen und Euch an meinen neuen Erkenntnissen teilhaben zu lassen).

Aber nicht nur die Kathedralen der Stadt beeindrucken durch opulente Pracht, auch manche L�den k�nnen da locker mithalten. Dieses Foto zeigt einen kleinen Supermarkt am Newski Prospekt, der Prachtstra�e von St. Petersburg.

In krassem Gegensatz dazu stehen nat�rlich Bilder wie diese beiden. Um solche Ruinen zu sehen, mu� man aber nicht mal aus dem Stadtzentrum herausfahren. Dieses Bild ist unweit unseres wirklich guten Hotels aufgenommen worden, und der Kontrast zwischen wundersch�nen, frisch sanierten Geb�uden und verfallenen Gem�uern pr�gt das gesamte Stadtbild.

So wie diese Eisangler auf der Newa sitzen im Winter zahlreiche M�nner den ganzen Tag auf ihren kleinen Klappst�hlen mit Br�cken und Pal�sten als Kulisse und bohren mit gro�en metallenen Handbohrern m�hsam L�cher in das dicke Eis, um zu angeln.

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Von Kathedralen zu Eisanglern 2003-04-28 12:50 Heute gibt es noch ein paar sehr gemischte Eindr�cke aus St. Petersburg, dann habt Ihr die Phase der langen Ladezeiten erfolgreich �berstanden, ich schlie�e vorerst meine Reisetruhe, und wir kehren zum ganz normalen Alltagswahnsinn zur�ck.

Die Nikolaus-Marine-Kathedrale ist nach dem Schutzpatron der Seeleute benannt und in meinen Augen eine der sch�nsten Kirchen der Stadt. Gem�� russischer Tradition besitzt die Kathedrale zwei getrennte Kirchen. Die untere von beiden ist f�r den Alltag bestimmt, in sehr dunklen Farben gehalten (sehr passend) und wird nur von Kerzen erleuchtet. Die obere hingegen wirkt sehr hell und wird von typisch barockem Prunk gepr�gt. Sie ist Sonntagen und Feiertagen vorbehalten.

Die Erl�serkirche wurde an der Stelle gebaut, an der 1881 Zar Alexander II., der wohl beliebteste Zar, ermordet wurde. Sein Nachfolger lie� sie im altrussischen Stil errichten und baute zahlreiche rote Granittafeln ein, auf denen die wichtigsten Ereignisse aus der Regierungszeit von Alexander II. festgehalten sind. Die �u�ere Farbenpracht setzt sich auch im Inneren der Kirche fort, wo man �ber 20 Gesteinsarten in zahlreichen Mosaiken verarbeitet hat.

Die Isaakskathedrale ist eine der gr��ten Kathedralen der Welt. Allerdings wird sie heute nur noch als Museum genutzt, seit sie in der kommunistischen �ra zum "Museum des Atheismus" ernannt wurde. Und sie ist vorerst auch die letzte Kathedrale, die Ihr Euch ansehen m��t (zum Gl�ck ist die bestellte Lekt�re �ber Orthodoxie noch nicht eingetroffen, sonst w�rde ich mich glatt gen�tigt sehen, mir einen Dutt zu machen, meine Oberlehrerinnen-Brille aufzusetzen und Euch an meinen neuen Erkenntnissen teilhaben zu lassen).

Aber nicht nur die Kathedralen der Stadt beeindrucken durch opulente Pracht, auch manche L�den k�nnen da locker mithalten. Dieses Foto zeigt einen kleinen Supermarkt am Newski Prospekt, der Prachtstra�e von St. Petersburg.

In krassem Gegensatz dazu stehen nat�rlich Bilder wie diese beiden. Um solche Ruinen zu sehen, mu� man aber nicht mal aus dem Stadtzentrum herausfahren. Dieses Bild ist unweit unseres wirklich guten Hotels aufgenommen worden, und der Kontrast zwischen wundersch�nen, frisch sanierten Geb�uden und verfallenen Gem�uern pr�gt das gesamte Stadtbild.

So wie diese Eisangler auf der Newa sitzen im Winter zahlreiche M�nner den ganzen Tag auf ihren kleinen Klappst�hlen mit Br�cken und Pal�sten als Kulisse und bohren mit gro�en metallenen Handbohrern m�hsam L�cher in das dicke Eis, um zu angeln.