2003-06-11 - 18:02 - Watch your ass!

Ich mu� immer wieder betr�bt feststellen, da� meine Kreativit�t doch arg begrenzt ist. Zumindest w�re ich nie auf die Idee gekommen, mit einem dieser Handy-turned-Digicam-Dinger die Hintern fremder Leute zu fotografieren und ins Netz zu stellen (na gut, man mag das auch als Pluspunkt f�r mich werten).

Genau das tun aber die Jungs von "Mobile Asses" (via Nico Lumma) samt ihrer weltweiten Crew williger Hintenrum-Foto-Reporter. Auf der Seite mu� man das jeweils angezeigte Bild direkt bewerten, um zum n�chsten zu gelangen, wobei mir nicht ganz klar geworden ist, ob man nun den Hintern selbst oder die fotografische Qualit�t zu beurteilen hat (so wie ich M�nner und auch etliche Frauen kenne, geht es trotz aller Technikverliebtheit hier nur ganz schn�de ums Fleisch).

Mobile Asses und �hnliche Resultate m�nnlichen Kreativit�ts�berschusses sind vermutlich auch der Grund, warum Australiens YMCA sich veranla�t sah, Handys in Umkleidekabinen strikt zu verbieten (wer da wohl unterm Handtuch kontrolliert?), wie der Spiegel heute berichtete.

Aber ich w�rde meinen Hintern auch vollkommen bekleidet unter keinen Umst�nden in einer solchen Galerie wiederfinden wollen. �ber andere K�rperteile w�rde ich notfalls mit mir reden lassen, aber bitte nicht meinen Hintern, diesen verha�ten Anhang, der sich von Anfang an beharrlich allen Ver�nderungsbem�hungen standhaft widersetzt hat (ich glaube, ich habe mich �ber dieses leidige Thema bereits fr�her ausgelassen).

Schon in ganz jungen Jahren, als ich noch kindlich-knochig war und "Di�t" in meinem Wortschatz nicht vorhanden, stand mein Hintern kugelrund ab, so als h�tte man mir versehentlich ein falsches Bauteil angeschraubt, das eigentlich f�r eine ganz andere Person vorgesehen war.

Wenn meine Ballettlehrerin die Haltung ihrer Elevinnen kontrollierte, ermahnte sie die anderen immer, sch�n den Hintern einzuziehen. Mich hingegen blickte sie stets nur mitleidig an und sagte: "Na ja, ich wei� ja, da� du dir M�he gibst, aber DA kann man wirklich nichts machen."

Der familieninterne Begriff lautete "Arsch wie ein 1000-Taler-Pferd", was aus b�uerlichem Mund vielleicht noch als Kompliment durchgehen mag, auf zarten, schon halb verst�dterten M�dchenseelen dennoch tiefe Spuren hinterl��t (von Mitleidsbekundungen bitte ich ebenso abzusehen wie von Sportempfehlungen).

Von Vorteil war diese Ausstattung nur bei meiner Arbeit in Afrika, wo ein ausgepr�gter Hintern scheinbar integrationsf�rdernd wirkt. Es gab au�er mir nur eine einzige andere wei�e Frau und wir lebten und arbeiteten zun�chst relativ isoliert von allen anderen. Das �nderte sich ganz pl�tzlich, als die K�chenchefin mir mit Schwung auf den Hintern klopfte und sagte: "You have a nice, big afrrrrican butt."

Was folgte war gro�es Gel�chter - aber auch eine Einladung zum gemeinsamen Kochen und Feiern noch am selben Abend. Ich war eben doch nur ein big butt unter vielen.

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Watch your ass! 2003-06-11 18:02 Ich mu� immer wieder betr�bt feststellen, da� meine Kreativit�t doch arg begrenzt ist. Zumindest w�re ich nie auf die Idee gekommen, mit einem dieser Handy-turned-Digicam-Dinger die Hintern fremder Leute zu fotografieren und ins Netz zu stellen (na gut, man mag das auch als Pluspunkt f�r mich werten).

Genau das tun aber die Jungs von "Mobile Asses" (via Nico Lumma) samt ihrer weltweiten Crew williger Hintenrum-Foto-Reporter. Auf der Seite mu� man das jeweils angezeigte Bild direkt bewerten, um zum n�chsten zu gelangen, wobei mir nicht ganz klar geworden ist, ob man nun den Hintern selbst oder die fotografische Qualit�t zu beurteilen hat (so wie ich M�nner und auch etliche Frauen kenne, geht es trotz aller Technikverliebtheit hier nur ganz schn�de ums Fleisch).

Mobile Asses und �hnliche Resultate m�nnlichen Kreativit�ts�berschusses sind vermutlich auch der Grund, warum Australiens YMCA sich veranla�t sah, Handys in Umkleidekabinen strikt zu verbieten (wer da wohl unterm Handtuch kontrolliert?), wie der Spiegel heute berichtete.

Aber ich w�rde meinen Hintern auch vollkommen bekleidet unter keinen Umst�nden in einer solchen Galerie wiederfinden wollen. �ber andere K�rperteile w�rde ich notfalls mit mir reden lassen, aber bitte nicht meinen Hintern, diesen verha�ten Anhang, der sich von Anfang an beharrlich allen Ver�nderungsbem�hungen standhaft widersetzt hat (ich glaube, ich habe mich �ber dieses leidige Thema bereits fr�her ausgelassen).

Schon in ganz jungen Jahren, als ich noch kindlich-knochig war und "Di�t" in meinem Wortschatz nicht vorhanden, stand mein Hintern kugelrund ab, so als h�tte man mir versehentlich ein falsches Bauteil angeschraubt, das eigentlich f�r eine ganz andere Person vorgesehen war.

Wenn meine Ballettlehrerin die Haltung ihrer Elevinnen kontrollierte, ermahnte sie die anderen immer, sch�n den Hintern einzuziehen. Mich hingegen blickte sie stets nur mitleidig an und sagte: "Na ja, ich wei� ja, da� du dir M�he gibst, aber DA kann man wirklich nichts machen."

Der familieninterne Begriff lautete "Arsch wie ein 1000-Taler-Pferd", was aus b�uerlichem Mund vielleicht noch als Kompliment durchgehen mag, auf zarten, schon halb verst�dterten M�dchenseelen dennoch tiefe Spuren hinterl��t (von Mitleidsbekundungen bitte ich ebenso abzusehen wie von Sportempfehlungen).

Von Vorteil war diese Ausstattung nur bei meiner Arbeit in Afrika, wo ein ausgepr�gter Hintern scheinbar integrationsf�rdernd wirkt. Es gab au�er mir nur eine einzige andere wei�e Frau und wir lebten und arbeiteten zun�chst relativ isoliert von allen anderen. Das �nderte sich ganz pl�tzlich, als die K�chenchefin mir mit Schwung auf den Hintern klopfte und sagte: "You have a nice, big afrrrrican butt."

Was folgte war gro�es Gel�chter - aber auch eine Einladung zum gemeinsamen Kochen und Feiern noch am selben Abend. Ich war eben doch nur ein big butt unter vielen.