2003-06-15 - 15:57 - Der CSD Hamburg 2003

Der gestrige Samstag stand ganz im Zeichen des Hamburger CSDs. Ich war allerdings nach etwa acht Stunden Dauergehopse mit "meinen" Jungs zu allerlei House-Beats (im steten Wechsel mit Marianne Rosenbergs schauerlichem Dauerbrenner "Er geh�rt zu mir") und einem absoluten �berma� an visuellen Eindr�cken viel zu erledigt, um noch direkt davon zu berichten.

Mehr als ein gekichertes "Ich hatte verdammt viel Spa�" h�tte ich gestern wohl kaum noch �ber die Lippen, geschweige denn zu Papier gebracht. Daher heute ein paar bunt gemischte Eindr�cke und die dazugeh�rigen Bilder.

Die sch�nsten Frauen waren gestern wieder mal die M�nner. Und die einpr�gsamste Umsetzung des diesj�hrigen Mottos "Liebe bewegt" trugen die Jungs vom Schmidts Tivoli auf den T-Shirts: "Liebe bewegt unseren Arsch."

Was Shirts betraf, so konnten auch die Leute von der Rettet-St.Pauli-Aktion das CSD-Volk f�r sich gewinnen. Sie hatten die Retter-T-Shirts n�mlich passend zur Gelegenheit in Rosa und figurbetont mitgebracht, was nicht wenige dazu bewog, von Rosa auf Rosa-Retter umzusteigen. (Viele der "Retter" sahen am Ende des Tages allerdings so aus, als k�nnten sie selbst dringend einen gebrauchen.)

Die Hamburger Regierung blieb dem Treiben angesichts des allgemeinen Unmuts �ber die K�rzungen im Sozialbereich wohlweislich fern. Die Opposition, die zu ihrer Regierungszeit selbst genug Schelte einstecken mu�te, tauchte daf�r um so zahlreicher und vergn�gter auf.

Am Stra�enrand wurde w�hrend der Parade ausgiebig gefeiert, geflirtet und geknutscht. Erst als der Zug sich der Haupteinkaufsstra�e n�herte, �nderte sich das Bild. Gesetzte �ltere Hanseaten und Umland-Bewohner, die zum verl�ngerten Shopping-Samstag in die Stadt gereist waren, bedachten das Spektakel mit eher kritischen bis offen mi�billigenden Blicken. Offensichtlich hatte sie niemand vorgewarnt, und so standen sie v�llig unvermutet knutschenden Jungs und vierf�nftel nackten Transen gegen�ber.

Dazu hatten sie auch ausgiebig Gelegenheit, denn die Parade machte eine unvorhergesehen lange Pause in der Innenstadt, da irgend jemand gedroht hatte, den Hauptbahnhof in die Luft zu sprengen. Das erwies sich dann zum Gl�ck als Bluff, und die Feiernden hatten die Pause geschickt genutzt, um wie die Heuschrecken �ber die L�den herzufallen, s�mtliche verf�gbaren Prosecco-Flaschen aufzukaufen und das ramponierte Make-up in den Toilettenr�umen der umliegenden Caf�s wieder aufzufrischen.

In dieser Pause fielen auch die denkw�rdigsten S�tze des Tages. Eine mir v�llig unbekannte Frau umarmte mich beim Tanzen, k��te mich, registrierte wohl meinen verbl�fften Gesichtsausdruck und fragte erschrocken: "Huch, Sie sind doch wohl nicht etwa heterosexuell?"

Etwas sp�ter sahen wir zwei ausgesprochen schnuckelige Jungs ganz in der N�he tanzen. Marc merkte an, da� er besonders den linken der beiden wirklich hinrei�end f�nde, was Frank recht trocken kommentierte: "Ja, aber der rechte bl�st besser."

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Der CSD Hamburg 2003 2003-06-15 15:57 Der gestrige Samstag stand ganz im Zeichen des Hamburger CSDs. Ich war allerdings nach etwa acht Stunden Dauergehopse mit "meinen" Jungs zu allerlei House-Beats (im steten Wechsel mit Marianne Rosenbergs schauerlichem Dauerbrenner "Er geh�rt zu mir") und einem absoluten �berma� an visuellen Eindr�cken viel zu erledigt, um noch direkt davon zu berichten.

Mehr als ein gekichertes "Ich hatte verdammt viel Spa�" h�tte ich gestern wohl kaum noch �ber die Lippen, geschweige denn zu Papier gebracht. Daher heute ein paar bunt gemischte Eindr�cke und die dazugeh�rigen Bilder.

Die sch�nsten Frauen waren gestern wieder mal die M�nner. Und die einpr�gsamste Umsetzung des diesj�hrigen Mottos "Liebe bewegt" trugen die Jungs vom Schmidts Tivoli auf den T-Shirts: "Liebe bewegt unseren Arsch."

Was Shirts betraf, so konnten auch die Leute von der Rettet-St.Pauli-Aktion das CSD-Volk f�r sich gewinnen. Sie hatten die Retter-T-Shirts n�mlich passend zur Gelegenheit in Rosa und figurbetont mitgebracht, was nicht wenige dazu bewog, von Rosa auf Rosa-Retter umzusteigen. (Viele der "Retter" sahen am Ende des Tages allerdings so aus, als k�nnten sie selbst dringend einen gebrauchen.)

Die Hamburger Regierung blieb dem Treiben angesichts des allgemeinen Unmuts �ber die K�rzungen im Sozialbereich wohlweislich fern. Die Opposition, die zu ihrer Regierungszeit selbst genug Schelte einstecken mu�te, tauchte daf�r um so zahlreicher und vergn�gter auf.

Am Stra�enrand wurde w�hrend der Parade ausgiebig gefeiert, geflirtet und geknutscht. Erst als der Zug sich der Haupteinkaufsstra�e n�herte, �nderte sich das Bild. Gesetzte �ltere Hanseaten und Umland-Bewohner, die zum verl�ngerten Shopping-Samstag in die Stadt gereist waren, bedachten das Spektakel mit eher kritischen bis offen mi�billigenden Blicken. Offensichtlich hatte sie niemand vorgewarnt, und so standen sie v�llig unvermutet knutschenden Jungs und vierf�nftel nackten Transen gegen�ber.

Dazu hatten sie auch ausgiebig Gelegenheit, denn die Parade machte eine unvorhergesehen lange Pause in der Innenstadt, da irgend jemand gedroht hatte, den Hauptbahnhof in die Luft zu sprengen. Das erwies sich dann zum Gl�ck als Bluff, und die Feiernden hatten die Pause geschickt genutzt, um wie die Heuschrecken �ber die L�den herzufallen, s�mtliche verf�gbaren Prosecco-Flaschen aufzukaufen und das ramponierte Make-up in den Toilettenr�umen der umliegenden Caf�s wieder aufzufrischen.

In dieser Pause fielen auch die denkw�rdigsten S�tze des Tages. Eine mir v�llig unbekannte Frau umarmte mich beim Tanzen, k��te mich, registrierte wohl meinen verbl�fften Gesichtsausdruck und fragte erschrocken: "Huch, Sie sind doch wohl nicht etwa heterosexuell?"

Etwas sp�ter sahen wir zwei ausgesprochen schnuckelige Jungs ganz in der N�he tanzen. Marc merkte an, da� er besonders den linken der beiden wirklich hinrei�end f�nde, was Frank recht trocken kommentierte: "Ja, aber der rechte bl�st besser."