2003-12-22 - 23:25 - Ein Cabrio, zwei Fernseher und drei Schneeflocken

Ich wu�te schon gar nicht mehr, wie das geht und erst recht nicht, da� ich das auch kann: sich zuhause, den Rechner und die Arbeit in unmittelbarer Reichweite, v�llig vom Alltag verabschieden, n�chtelang in der K�che hocken und reden, gegenseitig Stichwortgeber spielen und M�digkeit konsequent ignorieren.

Aber siehe da, es geht, ganz hervorragend sogar. H�tte aber nie und nimmer ohne meinen wundervollen Besuch funktioniert. In den Nebenrollen erwiesen sich als �u�erst hilfreich: eine sehr unterhaltsame Lesung, Marathon-Style, der Rederei Hamburg (wer sich deren Lesungen entgehen l��t, der mu� wirklich chronisch vergn�gungsresistent sein) und der Besuch beim mindestens besten Inder Hamburgs mit Blick auf Osho, Osho-Klon am Herd und dem freundlichsten Service diesseits eines Ashrams.

Dieser Kombination aus extremer �berm�dung und nachhaltigem Gl�cksgef�hl habe ich es wohl auch zu verdanken, da� ich mich mit einem leicht entr�ckten und nicht unbedingt sehr intelligenten L�cheln gelassen durch die Massen der last-minute-Wichtel schieben und in Rekordzeit meine letzten Geschenke kaufen konnte. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich der Fernseher ersetzt, der vor zwei Wochen v�llig �berraschend seinen Dienst quittiert hatte.

Zumindest diese letzte Aktion h�tte ich allerdings lieber lassen sollen. Ich hatte den Fernseher n�mlich auf meine Weihnachtswunschliste gesetzt und Sonntag extra noch mal vorsichtig nachgefragt, ob denn mit der Erf�llung eines solchen Wunsches �berhaupt zu rechnen sei. Meine Eltern schienen wenig begeistert von der Idee und schlugen die Anschaffung eines gebrauchten Ger�ts vor. Irgendwann ... so nach Weihnachten irgendwann ...

Wie gut, da� da jedermanns Lieblingsdiscounter gerade heute mit so einem Supersonderangebot lockte. Nix gebraucht, ganz neu und mit dem �berfl�ssigsten Schnickschnack ausgestattet. Aber ich war nat�rlich viel zu sp�t dran, die Weihnachtswichtel hatten bereits alle Ger�te in ihre eigenen H�hlen geschleppt. Also wurde Herr Schulte, mein pers�nlicher Aldiexperte, auf den Plan gerufen und zur Inspektion der Essener Filialen geschickt.

Gesagt, getan, gestaunt, denn das Ger�t war zwar noch zu haben, pa�te nur leider nicht in Herrn Schultes Cabrio. Zumindest nicht mit geschlossenem Verdeck. Aber mit offenem Verdeck, einer gro�en Portion Opferbereitschaft, unentwegtem Gep�bel am Telefon und leise rieselndem Schnee lie� es sich sogar direkt bis zum Haus meiner Eltern fahren. Die wiederum guckten l�ngst nicht so erfreut wie man erwarten sollte, trauten sich aber erst bei mir anzurufen, nachdem Herr Schulte sich die Ohren gew�rmt hatte und wieder abgereist war.

"�hm ... hier steht ja jetzt dieser Fernseher f�r dich. Also der, den Herr Schulte grad gebracht hat." - "Ja und?" - "Also, der ist ja ganz neu und noch originalverpackt und so." - "Ja und?" - "Also, wir wollten dir das ja eigentlich nicht sagen, aber dein Bruder hat doch diesen ganz tollen Fernseher. Und der ist auch gar nicht so alt und so." - "Jaha und?" - "Und jetzt will er sich aber so einen flachen und noch viel gr��eren kaufen. Und dir seinen zu Weihnachten schenken." - "Oooooh." - "Kann Herr Schulte den anderen wieder abholen und zur�ckbringen?"

Instantschwei�ausbruch. Herr Schulte ist ein wirklich lieber Mensch und sehr, sehr hilfsbereit. Aber noch mal 20 km mit offenem Verdeck bei Minustemperaturen? Noch mal 40 kg durch eine betriebsblinde Masse Mensch wuchten, die bereit ist, im Kampf um den letzten Baumkuchenring �ber Leichen zu gehen? Und wie soll ich ihm das blo� beibringen? Und was motiviert ihn mehr, Sex oder G�nsebraten?

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Ein Cabrio, zwei Fernseher und drei Schneeflocken 2003-12-22 23:25 Ich wu�te schon gar nicht mehr, wie das geht und erst recht nicht, da� ich das auch kann: sich zuhause, den Rechner und die Arbeit in unmittelbarer Reichweite, v�llig vom Alltag verabschieden, n�chtelang in der K�che hocken und reden, gegenseitig Stichwortgeber spielen und M�digkeit konsequent ignorieren.

Aber siehe da, es geht, ganz hervorragend sogar. H�tte aber nie und nimmer ohne meinen wundervollen Besuch funktioniert. In den Nebenrollen erwiesen sich als �u�erst hilfreich: eine sehr unterhaltsame Lesung, Marathon-Style, der Rederei Hamburg (wer sich deren Lesungen entgehen l��t, der mu� wirklich chronisch vergn�gungsresistent sein) und der Besuch beim mindestens besten Inder Hamburgs mit Blick auf Osho, Osho-Klon am Herd und dem freundlichsten Service diesseits eines Ashrams.

Dieser Kombination aus extremer �berm�dung und nachhaltigem Gl�cksgef�hl habe ich es wohl auch zu verdanken, da� ich mich mit einem leicht entr�ckten und nicht unbedingt sehr intelligenten L�cheln gelassen durch die Massen der last-minute-Wichtel schieben und in Rekordzeit meine letzten Geschenke kaufen konnte. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich der Fernseher ersetzt, der vor zwei Wochen v�llig �berraschend seinen Dienst quittiert hatte.

Zumindest diese letzte Aktion h�tte ich allerdings lieber lassen sollen. Ich hatte den Fernseher n�mlich auf meine Weihnachtswunschliste gesetzt und Sonntag extra noch mal vorsichtig nachgefragt, ob denn mit der Erf�llung eines solchen Wunsches �berhaupt zu rechnen sei. Meine Eltern schienen wenig begeistert von der Idee und schlugen die Anschaffung eines gebrauchten Ger�ts vor. Irgendwann ... so nach Weihnachten irgendwann ...

Wie gut, da� da jedermanns Lieblingsdiscounter gerade heute mit so einem Supersonderangebot lockte. Nix gebraucht, ganz neu und mit dem �berfl�ssigsten Schnickschnack ausgestattet. Aber ich war nat�rlich viel zu sp�t dran, die Weihnachtswichtel hatten bereits alle Ger�te in ihre eigenen H�hlen geschleppt. Also wurde Herr Schulte, mein pers�nlicher Aldiexperte, auf den Plan gerufen und zur Inspektion der Essener Filialen geschickt.

Gesagt, getan, gestaunt, denn das Ger�t war zwar noch zu haben, pa�te nur leider nicht in Herrn Schultes Cabrio. Zumindest nicht mit geschlossenem Verdeck. Aber mit offenem Verdeck, einer gro�en Portion Opferbereitschaft, unentwegtem Gep�bel am Telefon und leise rieselndem Schnee lie� es sich sogar direkt bis zum Haus meiner Eltern fahren. Die wiederum guckten l�ngst nicht so erfreut wie man erwarten sollte, trauten sich aber erst bei mir anzurufen, nachdem Herr Schulte sich die Ohren gew�rmt hatte und wieder abgereist war.

"�hm ... hier steht ja jetzt dieser Fernseher f�r dich. Also der, den Herr Schulte grad gebracht hat." - "Ja und?" - "Also, der ist ja ganz neu und noch originalverpackt und so." - "Ja und?" - "Also, wir wollten dir das ja eigentlich nicht sagen, aber dein Bruder hat doch diesen ganz tollen Fernseher. Und der ist auch gar nicht so alt und so." - "Jaha und?" - "Und jetzt will er sich aber so einen flachen und noch viel gr��eren kaufen. Und dir seinen zu Weihnachten schenken." - "Oooooh." - "Kann Herr Schulte den anderen wieder abholen und zur�ckbringen?"

Instantschwei�ausbruch. Herr Schulte ist ein wirklich lieber Mensch und sehr, sehr hilfsbereit. Aber noch mal 20 km mit offenem Verdeck bei Minustemperaturen? Noch mal 40 kg durch eine betriebsblinde Masse Mensch wuchten, die bereit ist, im Kampf um den letzten Baumkuchenring �ber Leichen zu gehen? Und wie soll ich ihm das blo� beibringen? Und was motiviert ihn mehr, Sex oder G�nsebraten?

Bjoern - 2003-12-22 21:13:26
Habe beschlossen, das Wort "Instantschweissausbruch" in meinen Wortschatz aufzunehmen. :)
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Habe beschlossen, das Wort "Instantschweissausbruch" in meinen Wortschatz aufzunehmen. :) Tommy - 2003-12-23 03:57:24
�hnliches hatte ich mikr auch gedacht, bjoern
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�hnliches hatte ich mikr auch gedacht, bjoern van - 2003-12-23 04:39:41
"schienen wenig begeistert von der Idee und schlugen die Anschaffung eines gebrauchten Ger�ts vor. Irgendwann ... so nach Weihnachten irgendwann ..."

wie gross muss so ein zaunpfahl bei dir eigentlich sein, hm? ;)
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"schienen wenig begeistert von der Idee und schlugen die Anschaffung eines gebrauchten Ger�ts vor. Irgendwann ... so nach Weihnachten irgendwann ..."

wie gross muss so ein zaunpfahl bei dir eigentlich sein, hm? ;)
Jeremin - 2003-12-23 04:49:43
Wenn ich Herr Schulte w�re...Sex bis der G�nsebraten fertig ist...
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Wenn ich Herr Schulte w�re...Sex bis der G�nsebraten fertig ist... Lyssa - 2003-12-23 05:24:58
Ich glaube, die Entscheidung ist grad auf G�nsebraten gefallen. Zumindest klang Herr Schulte am Telefon im offenen Auto so, als w�rde er �berhaupt nie wieder Sex haben wollen. Er behauptet auch, da� ihm alle daf�r erforderlichen K�rperteile l�ngst abgefroren sein. So G�nsebraten it is.
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Ich glaube, die Entscheidung ist grad auf G�nsebraten gefallen. Zumindest klang Herr Schulte am Telefon im offenen Auto so, als w�rde er �berhaupt nie wieder Sex haben wollen. Er behauptet auch, da� ihm alle daf�r erforderlichen K�rperteile l�ngst abgefroren sein. So G�nsebraten it is. oliver - 2003-12-23 05:33:08
Ehm, die Variante w�r ja gewesen, dass deine Eltern... oder? (Und dann: G�nsebraten.)
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Ehm, die Variante w�r ja gewesen, dass deine Eltern... oder? (Und dann: G�nsebraten.) Kerstin - 2003-12-23 08:10:04
Hey Lyssa! Herzlichen Gl�ckwunsch f�r deinen Erfolg bei der Blogawards-Geschichte! Nich schlecht ... :-)
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Hey Lyssa! Herzlichen Gl�ckwunsch f�r deinen Erfolg bei der Blogawards-Geschichte! Nich schlecht ... :-) Darla - 2003-12-23 08:32:34
So wie ich Herrn Schulte kenne w�rde auf Sex mit der Gans tippeen:-)
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So wie ich Herrn Schulte kenne w�rde auf Sex mit der Gans tippeen:-) Darla - 2003-12-23 08:33:07
und einem e weniger:-)
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und einem e weniger:-) Thomas - 2003-12-24 07:17:41
Erst orgiastischen Sex und dann G�nsebraten zur St�rkung?
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Erst orgiastischen Sex und dann G�nsebraten zur St�rkung?