Werbung ist hinterh�ltig und gemein. Gute Werbung sucht sich gezielt meine Schwachpunkte und kitzelt daran herum, bis ich etwas v�llig anderes kaufe als ich eigentlich geplant hatte. Aber ha! Ich bin ja ein schrecklich auf- und abgekl�rter Mensch, durch jahrelangen Konsum immunisiert und wollte heute eh nur eine Pflegesp�lung f�r meine Haare kaufen. Und bei Sp�lungen kann nicht viel passieren, denn die Werbung verspricht f�r jede dasselbe und meine Haare sehen hinterher genauso aus wie vorher auch.
Aber ich hatte nicht mit John Frieda und den f�r die deutsche Beschriftung seiner Tiegel zust�ndigen Verf�hrern gerechnet. Und schon gar nicht damit, da� sie meine heimliche Zuneigung zu altert�mlichen, selten gebrauchten Worten kennen. Nat�rlich steht da das �bliche Zeug von wegen "sensationelle Pflege" und "macht das Haar weich und super-gl�nzend". Aber ganz oben steht auch "f�r Haare au�er Rand und Band" und schon rutscht die Hand unweigerlich zu der silbernen Flasche.
Dabei sind meine Haare gar nicht au�er Rand und Band, aber ich selbst w�re es gern mal wieder und au�erdem klingt das so h�bsch nach schwedischen Kinderb�chern. Endg�ltig verloren f�r die Kategorie kritischer Konsument bin ich nach dem Umdrehen der Flasche. Da steht doch tats�chlich "empfohlen f�r zauseliges Haar". Zauselig. Das mu� man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, auch wenn man selbst vielleicht nur glatte Str�hnen hat. Wer sagt heute schon noch zauselig?
Ich bin hingerissen, geradezu verliebt ins Zauselige. Und seit heute stolze Besitzerin einer ganzen Pflegeserie f�r zauseliges Haar, obwohl ich eigentlich nur eine simple Glanzsp�lung brauchte. Immerhin verspricht die auch "sanftes Entwirren in 60 Sekunden". Vielleicht hilft's ja gegen das innere Zauseln.
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