Lyssas Lounge - country style

2004-02-13 - 15:57 - Ja, ganz eindeutig Freitag der 13.

Immer noch Kopfschmerzen und dank der Krankenhauspackung Aspirin d�rfte mein Blut allm�hlich so d�nn sein, da� es jederzeit aus allen Poren rutschen k�nnte. Mein Hirn expandiert munter weiter und gibt dem Begriff "Kopfgeburt" ganz neue Dimensionen. Aber dennoch vielen Dank f�r die mitf�hlenden Worte und guten Tips, ich werde das Wochenende wohl in einem seligen Nebel aus irischem Whiskey und Nelken verbringen.

Ob das hilft ist allerdings fraglich, denn die Kopfschmerzen haben eine Ursache, auf die ich Idiot auch selbst h�tte kommen k�nnen. Wenn ich denn Beipackzettel lesen w�rde, was ich nat�rlich nicht tue, denn die Nebenwirkungen bekommt man eh nie, sondern statt dessen nur unn�tig Angst. Also hab ich es gelassen, obwohl da sehr deutlich stand: Kopfschmerzen, �belkeit, Schwindel und viele Unerfreulichkeiten mehr.

Meine �rztin, die schuldige Verschreiberin des neuen Medikaments, sah mich dementsprechend heute mittag auch nur ungef�hr so an wie ich meinen Hund ansehe, wenn er wieder mal versucht, eine Dose Futter allein mit den Z�hnen zu �ffnen und sagte: "Aber Frau Lyssa, das steht doch da alles. Und da steht auch, da� sich das normalerweise nach einiger Zeit wieder von selbst gibt." Sie sagte nicht: "Und ich w�nschte, ich w�rde mein Geld immer so einfach verdienen wie mit Deppen von Ihrer Sorte." Aber sie guckte so.

Sie riet mir, das einfach noch eine Weile auszusitzen, bis das Medikament die gew�nschte Hauptwirkung tut und meinem K�rper einen gesunden Hormonspiegel verschafft. Das wiederum soll mich zu einem besseren, oder zumindest zu einem ausgeglicheneren Menschen machen, denn das Chaos in der hormonellen Haushaltsf�hrung ist angeblich daf�r verantwortlich, da� ich seit Monaten leicht reizbar bin - auch wenn b�swillige Mitmenschen unter der F�hrung meiner Mutter behaupten, das sei noch nie anders gewesen.

Ich frage mich nat�rlich, ob sich das alles wirklich lohnt. Derzeit erscheint es mir sinnvoller, hin und wieder jemanden zu vergraulen als aufgrund fieser Kopfschmerzen �berhaupt gar kein Sozialleben mehr zu haben. Aber das ist nat�rlich sehr subjektiv und mein Umfeld k�nnte das anders sehen. Gen�tzt haben die Medikamente bislang auf jeden Fall noch nicht. Das konnte ich deutlich sehr deutlich merken als ich nach dem Arztbesuch wieder zuhause war.

Ich wollte nur kurz meine Mails abrufen, u.a. auch die Mails, die �ber meinen semi-gesch�ftlichen Hauptaccount laufen. Ihr wi�t schon, so eine hochseri�se Adresse mit vollem Namen, eine Adresse bei einem soliden Provider, die ich seit 1997 in unver�nderter Form nutze, was im Internetzeitalter eine halbe Ewigkeit ist. Die Adresse also, die auch meine Familie und andere Menschen in aller Welt mit nur sporadischem Mailkontakt nutzen. Und f�r genau diese Adresse teilt mir das System mit: "user unknown"

Kann ja nur ein schlechter Scherz sein, dachte ich mir und rief bei der sehr hilfsbereiten Hotline des verantwortlichen Providers an. Dort wurde der Scherz noch schlechter, denn man teilte mir freundlich-besorgt mit, es g�be mich �berhaupt nicht. Ja, es h�tte mich als Kunden dort �berhaupt noch nie gegeben. Ich, Nutzerin der zweiten Stunde, soll von einem Moment auf den n�chsten spurlos verschwunden sein aus dem System. Klingt verd�chtig nach Kino, f�hlt sich aber sehr real an.

W�hrend Techniker also nach dem Verbleib meiner Online-Identit�t fahnden und der sonstige Teil meiner Pers�nlichkeit immer noch mit Nachdruck gegen die Sch�deldecke schwappt, fange ich allm�hlich an zu glauben, da� an dem Mythos von Freitag, dem 13. doch etwas dran sein k�nnte.

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