Ich hab mich vor�bergehend von meiner ger�uschintensiven Nachbarin in die Knie zwingen lassen und bin f�r einige Tage zu meinen Eltern geflohen, um endlich mal wieder ein paar N�chte durchzuschlafen (die Fahrtkosten d�rften immer noch unter dem liegen, was ich ansonsten f�r Make-up zum Verdecken meiner immensen Augenringe ausgeben m��te).
Und es hat sich gelohnt. Ich bin gestern sanft zu den Kl�ngen von Bach (mein derzeitiger Favorit: Goldberg Variationen gespielt von Stefan Vladar ... atemberaubend sch�n) in den Schlaf geglitten und habe zum ersten Mal seit vielen Wochen ganze neun Stunden ohne Unterbrechung geschlafen.
Daf�r durfte ich mich heute auch gleich wieder mit dem �blichen Kommunikations-Chaos in unserem Hause auseinandersetzen. Als ich noch im Bad weilte, um den Schlaf aus meinem zerknitterten Gesicht zu scheuchen, klingelte das Telefon, und meine Mutter nahm den Anruf entgegen. Das Gespr�ch war offensichtlich f�r mich, und sie versprach dem Anrufer einen R�ckruf meinerseits.
So weit, so gut. Leider verk�ndete sie mir wenige Minuten sp�ter freudestrahlend, ich m�ge doch bitte einen gewissen Frank Schulte zur�ckrufen. Ich kenne nun aber nur einen einzigen Frank, und der hei�t gewi� nicht Schulte mit Nachnamen. Sein Name hat nicht mal entfernte �hnlichkeit mit Schulte. Und eine kurze SMS kl�rte schnell, da� er nicht der mysteri�se Anrufer sein konnte.
Also bohrte ich weiter nach und warf probehalber weitere Namen potentieller Anrufer in den Raum. "War es Marc M.?" - "Nein, den kenne ich nun seit Jahren." - "Und Maximilian?" - "Quatsch, klingt das etwa wie Frank?" - "Und was ist mit Jochen U.?" - "Jochen? Nee, deeen Namen h�tte ich mir auf jeden Fall gemerkt. Au�erdem klingt U. nicht mal ann�hernd nach Schulte."
So kamen wir einfach nicht weiter und der Unbekannte seinem R�ckruf nicht ein St�ck n�her. Meine Mutter beharrte auf Frank Schulte, und mir wollte auch nach ausgiebigem Studium meines Adre�buches niemand einfallen, der auch nur so �hnlich hei�en k�nnte.
W�hrend ich grad noch �berlegte, ob ich wohl via Tagebuch eine Vermi�tenanzeige ins Internet stellen k�nnte, um das Geheimnis um die Existenz des mysteri�sen Frank S. aus Irgendwo zu kl�ren, klingelte zum Gl�ck erneut das Telefon. Der Anrufer war tats�chlich Jochen, der seit geraumer Zeit auf den versprochenen R�ckruf wartete.
Aber meine Mutter lie� keine Zweifel an ihrer vorherigen Aussage gelten, als ich ihr erkl�rte, der unbekannte Anrufer sei eben doch Jochen und nicht Frank gewesen. Sie blickte mich nur mit m�tterlicher Besorgnis an und sagte: "Aber warum nennt der Mann denn dann am Telefon einen falschen Namen, wenn er in Wirklichkeit Jochen hei�t? Stimmt etwas mit ihm nicht?"
Also, liebe Freunde und andere Leser, schickt mir doch lieber eine Mail oder probiert es via Handy, wenn Ihr mich in den n�chsten Tagen erreichen wollt. Mein Bedarf an omin�sen Herren namens Schulte ist zun�chst mal gedeckt. Und sollte ich doch pl�tzlich das Bed�rfnis versp�ren, kompliziert um die Ecke zu denken, so werde ich mich an Freitagsr�tsel der FAZ halten.
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